Kanton Zürich

Monikaheim oder Spital , nach der Geburt meiner Schwester in der Schweiz wurde meine Mutter mit 26 Jahren zwangssterilisiert.
Psychiatrie Burghölzli
, die Kindeswegnahme wiederholte sich, unsere Vormünderin nahm meine Schwester Ihr schon nach 3 - 4 Wochen weg. Meine Mutter versuchte wieder sich umzubringen und kam deswegen in diese Klinik.
Kantonswechsel 1973, vom Kanton Luzern in diesen Kanton. Danach bekam Sie eine nette Beiständin.

Viele minderjährige und unverheiratete Mütter aus der Zentralschweiz kamen früher in ausserkantonalen Institutionen unter, um ihre Kinder auf die Welt zu bringen. Zu oft wurden die Kinder der Mutter nach der Geburt oder etwas später weggenommen.

Minderjährig waren damals alle, die unter 20 Jahre alt waren.

Als meine Mutter wieder schwanger wurde, wiederholte sich bei Ihr das gleiche wie bei mir. Meine Schwester kam im Spital oder im Monikaheim in diesem Kanton zur Welt. Man nahm ihr das Kind nach kurzer Zeit weg. Wie schon bei mir versuchte sich meine Mutter umzubringen und kam deswegen in die Psychiatrie ins Burghölzli in diesem Kanton. Meine Schwester brachte unsere Vormünderin in einer Pflegefamilie in den Kanton Luzern und irgendwann dazwischen war sie noch einige Zeit im Kinderheim Bossard Hürlimann in Unterägeri im Kanton Zug.
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Meine Mutter hatte am 17.11.1973 einen Vormundschaft wechsel, sie zog vom Kanton Luzern in diesen Kanton. dort bekam sie eine sehr netten Beiständin. Mit Ihr hatte sie keine schlechten Erfahrungen gemacht, im Gegensatz zu unserer Vormünderin in Horw.

8.9.1996 machte ich eine Anfragen für die Termine bei Ihrem Psychiater und ihrer Beiständin in Zürich, da Sie am 17. November 1973 vom Kanton Luzern dorthin zog. Jedoch bevor ich dies machte, sprach ich mit meiner Mutter darüber und erklärte ihr, warum es für mich wichtig sei. In dieser Zeit war ich verlobt, wollte heiraten und Kinder haben. Auf dem Originaldokument, das in meinem Besitz ist, sah ich diesen Gesetzesartikel 369 ZGB und informierte mich, was dies genau zu jener Zeit bedeutete. Geisteskrank und Geistesschwäche. Daher musste ich dies zuerst abklären, ob es erblich für meine Kinder wäre.
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Der Psychiater bestätigte mir die Akten von der Psychiatrie Hasenbühl in Liestal im Kanton Baselland und dass er eine Kopie davon habe. Ich fragte ihn, ob sie einer der Krankheiten hätte, die in diesem Gesetzesartikel steht oder unter einer Schizophrenie leide. Er sagte, sie hätte nichts von all dem und erzählt sehr viel darüber, warum meine Mutter so ist, wie sie jetzt ist. Sie musste so viele schreckliche Dinge erleben und es wurde ihr viel angetan. Aus diesem Grund lebt sie in ihrer eigenen kleinen Welt und sobald Menschen um sie herum versuchen, etwas zu ändern, wirft es sie aus dem Gleichgewicht und dann zieht sie sich komplett zurück.
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  Der Besuch bei Ihrer Beiständin ergab nichts. Sie war sehr nett und kümmert sich über 30 Jahren um meine Mutter. Als ich mit Ihr über gewisse Sachen, die in unserer Vergangenheit passiert sind, sprach, war sie sehr erstaunt und schockiert. Sagte, sie wusste gar nichts davon und meine Mutter hatte nie mit Ihr darüber gesprochen. In Anbetracht, dass meine Mutter damals schon 23 Jahre bei Ihr war, merkt ich, wie sehr sie Angst hatte, dass all das, was mit Ihr in der Vergangenheit passierte, sie dies nie mehr haben wollte. Also schwieg sie über diese 10 Jahren Vormundschaft vom 26.11.1963 bis 17.11.1973, die sie unter unserer Vormünderin in Horw im Kanton Luzern stand. Sie war es, die veranlasste, dass auch meine Mutter in diesen 10 Jahren in 10 verschiedenen Anstalt, Institutionen war. Ganz zu schweigen, dass Sie zuvor schon mit 12 / 13 Jahren im Haltli in Mollis im Kanton Glarus war, dies auch durch die Behörden, wo Sie einige Jahre verbringen musste. Vieles steht in meinen Akten und einiges hat mir meine Mutter und meine Grossmutter erzählt. Von der Psychiatrie Burghölzli in diesem Kanton und sie sprach auch über Hindelbank im Kanton Bern.

Bei meiner Mutter habe ich noch viele offene Fragen und die Antwort würde ich zum Teil in Ihren Akten finden. Ich könnte diese Akten schon lange anfordern, ich bräuchte eine schriftliche Entbindung der Schweigepflicht mit ihrer Unterschrift. Dies brachte ich in all den letzten vielen Jahren nicht über mein Herz, musste ich doch miterleben, wie sie langsam an all dem, was ihr widerfahren ist, zugrunde ging. Jedoch kann ich diese nach ihrem Tod anfordern. Es gibt je ein Dossier in Horw und den Staatsarchiven Luzern und Schwyz. An ihre Psychiatrie Akten werde ich nie kommen, denn die sind mit einer Sperrfrist von 120 Jahren belegt.

  Wo waren Sie ab 1960/1961 und dann nach Walzenhausen ab 1968 bis zur Geburt meiner Schweizer Schwester 1970 und nachdem sie in der Psychiatrie Burghölzli war bis sie 1973 in diesen Kanton zog. Hier hatte sie eine eigene Wohnung, eine Beiständin und Arbeitsstelle. Sie musste nie mehr in eine Anstalt gehen. Auch besuchte ich sie regelmässig, bis ich den Kontakt zu ihr 2007 abgebrochen habe, da ich Freund mir immer wieder drohte, mich "dräckTschengg" umzubringen.
Vieles davon wird jedoch im Dunkeln bleiben ...

Heimbericht vom 17.11.1973 Kürzlich kam Frl. Steinmann und Herr ... zu Besuch. Sie freuten sich über Manuela. Manuela fragte nach dem Schwesterlein. Frl. Steinmann versprach, sie werde es beim nächsten Besuch mitbringen. Die Vormundschaft für Manuelas Mutter ist nach Zürich übertragen worden.
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Ich weiss nicht genau, wie meine Mutter nach Zürich gekommen ist. Vermute jedoch, durch das unsere Vormünderin Sie nach Zürich geschickt hat, um Ihr Kind dort zur Welt zu bringen. Dass sie danach in diesem Kanton geblieben ist, könnte wegen des Vaters von meiner Schweizer in Schwester sein. Er und meine Mutter besuchten mich im Kinderheim. Von diesem Besuch gibt es auch drei Fotos in meinem Kinderalbum. Sie waren verlobt und wollten heiraten. Ich habe jedoch keine weiteren Daten oder Dokumente. Die Antwort könnte in den Unterlagen meiner Mutter stehen. Was ich aus Datenschutzgründen nicht bekomme.

Man könnte fast meinen, dass unser Vormünderin uns absichtlich von Ort zu Ort und von Kanton zu Kanton gebracht hatte, um ihre Spuren, die sie an uns Mündel damit anrichtete, zu verwischen. Denn ich suche meine, unsere Vergangenheit, seit 1996 bis heute. Es war ein richtig gehender Kampf, mit den Behörden um jede einzelne Akte. Nur in wenigen Fällen bekam ich alles auf einmal. Bei allen anderen restlichen Akten musste ich mehrere male Anfragen machen. Einige Dokumente sind verschwunden oder mit Absicht vernichtet worden. Bin mir sicher, dass noch einige fehlen, die sie unter Verschluss halten, bis die Verjährungsfrist abgelaufen ist. Oder aber sie haben eine Sperrfrist von 120 Jahren, das ist bei gewissen Akten üblich.

 Ihr müsst wissen, dass wir drei, meine Mutter, ich und meine Schwester unter der gleichen Vormünderin standen.

Dies steht noch im Heimbericht über meine Mutter

1970 - 19.7. Manuela bekam zum Geburtstag ein Päcklein von Mami und von Gotti.
Die Mutter hat ihr Kindchen Ende Juni geboren.
Ich mach mich ganz genau daran erinnern, also ob es gestern war: Tante Hanni rief mich ins Büro. Dort sagte sie mir, dass ich ein Schwesterchen bekommen habe. Ob ich Freude hätte? Ich sagte zu Ihr nein, ich hätte lieber ein Brüderchen gehabt und lief enttäuscht aus dem Büro.

1970 - 10.11. Herr ... und Frl. Steinmann vom Waisenamt Horw waren heute da. Manuelas Schwesterlein ist in einer Pflegefamilie in Horw. Die Mutter wurde nach der Niederkunft operiert. Sie ist in Zürich und möchte heiraten.
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Ich glaube nicht, dass meine Mutter dies so gesagt hat, weil sie damals im sechsten Monat mit meiner Schwester schwanger war, die hier in der Schweiz lebt.

Auch hier sieht man, wie die Heimtante, nicht genaue Angaben macht, über das, was an meiner Mutter gemacht wurde. Sie, da bin ich mir sicher, ganz genau wusste, dass diese Operation eine Zwangssterilisation war. Diese wurde unter einem falschen Vorwand an Ihr nach der Geburt meiner Schwester durchgeführt, erzählte mir meiner Mutter einmal. Sie war damals 26 Jahre alt.

Im Kinderheimbericht vom Lutisbach schrieb die Heimtante am 1.3.1970:
Das meine Mutter psychiatrisch unterbunden wurde.
Ich denke nicht das meine Mutter dies so gesagt hatte, war sie doch zu diesem Zeitpunkt im 6 Monate schwanger mit meiner Schwester, die hier in der Schweiz lebt.

Jedoch nach der Geburt meiner Schwester wurde sie mit 26 Jahren zwangssterilisiert, dies unter einem falschen Vorwand. Es war eine weitere Lüge unserer Vormünderin.

Nicht nur im Kinderheimbericht, auch in den Akten von Horw wurden Vorfälle verdreht oder erst gar nicht hineingeschrieben, an die ich mich erinnern kann. Was mir in beiden dieser Dossier aufgefallen ist, Sie sind voller Schreibfehler.

Aber mir haben diese Personen als Kind immer gesagt, dass ich dumm sei und schulisch schlecht.

Unter dem Einfluss der Eugenik und Rassenhygiene sind in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert zahlreiche Personen, mehrheitlich junge Frauen aus der Unterschicht, gegen ihren Willen oder unter erzwungener Einwilligung sterilisiert worden. 

Die Schweizer Vormundschafts- und Fürsorgebehörden zwangen Männer und Frauen, darunter waren oft auch Minderjährige. 

Unter Zwangssterilisation/Zwangskastration versteht man die Sterilisation von Menschen ohne deren Einwilligung.

Fliegeraufnahme Heilanstalt Burghölzli, Zürich Staatsarchiv Nidwalden Fotosammlung Otto Wyrsch

Quellenangabe
 
Fliegeraufnahme
Heilanstalt Burghölzli, Zürich

"Staatsarchiv Nidwalden, Fotosammlung Otto Wyrsch"

Meine Mutter erzählte mir, dass sie mehrere Zwangsabtreibungen machen musste, bevor wir Kinder auf der Welt waren und bevor meine Schwester auf die Welt kam, noch eine Fehlgeburt hatte. Mehrere Selbstmordversuche machte. Einen davon, nach der Geburt und dieser Zwangssterilisation, nachdem man ihr meine Schwester weggenommen hatte. Deshalb kam sie in ins Burghölzli in diesem Kanton. Wo Sie schreckliche Dinge ertragen musste. Ich erlebte sie über viele Jahre bei meinen Besuchen, wie sehr sie mit Medikamenten vollgepumpt wurde. Mir kam es oft so vor, als wäre sie mit einer toten Seele in ihrem einen Körper gefangen.

Meine Schweizer Schwester war zusammen mit meiner Mutter nur kurze Zeit im Monikaheim evtl. hiess es damals noch Monika Heim für gefährdete und gefallene Mädchen. Meine Mutter erzählte mir, dass sie in der Schwangerschaft im 7. Monat eine Nierenbeckenentzündung und bei der Geburt Komplikationen bekam. Die Nabelschnur war um den Hals gewickelt, dadurch bekam meine Schwester mehr als 3 Min. keinen Sauerstoff und ist daher geistig zurückgeblieben. Sie durfte ihre Tochter nicht einmal fertig stillen. Man nahm sie ihr nach 3 - 4 Wochen wieder weg. Dazu erzählte sie noch: Dass es nach der Geburt von Ihr viele Untersuchungen mit meiner Schwester gab. Sie redete von Autismus und vielen möglichen anderen Krankheiten. Die Kindeswegnahme wiederholte sich. Sie versuchte, sich umzubringen, kam in die Psychiatrie Burghölzli. Dort, so erzählte sie, hat man an Ihr Medikamenten-Tests und Elektroschocks durchgeführt. Danach musste sie immer noch bis zu 20 Tabletten am Tag einnehmen. Irgendwann im Verlaufe der Jahre gab man ihr jedoch nur noch eine, die sie am Abend nehmen musste, damit sie gut schlafen konnte.
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Damit Sie besser klar kam, bekam Sie eine Puppe, die wie ein richtiges Baby aussah. Lange habe ich dies nicht verstanden, lachte darüber. Fand es seltsam. Habe mich geschämt. Verstehe dies erst heute, denn die Puppe war ein Ersatz für uns Kinder, die man ihr weggenommen hatte.

Meine Schwester wurde meiner Mutter sehr viel früher als ich, weggenommen und in den ersten Jahren genau so hin und her geschoben wie wir. Erinnern kann ich mich nur, dass meine Mutter von verschiedenen Krankheiten sprach, die unsere Vormünderin ihr erzählte und dass sie im Kinderheim in Unterägeri im Kanton Zug, wo ich sie einmal als Kind besuchen durfte und bei dieser Pflegefamilie im Kanton Luzern war. In meiner Kindheit habe ich meine Schwester nicht oft gesehen, unser Vormund hat immer entschieden, ob wir uns sehen durften oder nicht. Es konnte gar keine Beziehung zu Ihr oder zu meiner richtigen Familie entstehen. Bei dieser Pflegefamilie im Kanton Luzern konnte sie dann relativ früh für immer bleiben. Sie bekam 1983 eine neue Beständig, weil unsere Vormünderin in Pension ging.

Glaubt Ihr, dass meine Mutter je ein Recht auf mich hatte?

Zu dieser Zeit ganz sicher nicht!

Während vielen Jahren, in denen ich sie besuchte als ich erwachsen war, wurde ich Zeuge
dessen, was die Menschen in diesen Einrichtungen ihr angetan hatten. Ein kaputter Körper, mit einer Seele, die innerlich tot war. 

Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit weggeschaut und heute macht sie dies immer noch einfach etwas anders.

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