Als ich nun an meinen vierten Ort kam …

Weiter mit meiner Autobiografie von 1996 …

Als ich nun an meinen vierten Ort kam, nahmen mir diese Heimtanten im Lutisbach alles weg. Wie wenn man in ein Gefängnis eingewiesen wird, wo man den Insassen die Gegenstände wegnahm, bevor sie dann die Haftstrafe antraten, mit dem Unterschied, dass ich erst etwas mehr als drei Jahre alt war. Meine geliebte Stoffpuppe "Didi" zusammen mit einer silbrigen Armkette, wo mein Name eingraviert war, ein weisses Röckli mit einer hellblauen Bluse mit Rüschen. Diese Kette und die Stoffpuppe waren ein Geschenk von meinem Grossvater als ich auf die Welt kam, erzählte mir meine Grossmutter viele Jahre später. Die Gegenstände bekam ich zurück, als 1977 die Heimleitung wechselte. Beim Aufräumen des Büros in einem Schrank waren alles Schuhschachteln. Auf jeder Schachtel stand ein Name eines Kindes, das im Heim war. In der Schachtel mit meinem Namen waren diese Gegenstände zusammen mit einer 50er-Banknote und Zeichnungen von mir. Solche Schuhschachteln mit Namen darauf gab es auch im Esszimmer. Alle Süssigkeiten, die ein Kind bekam, wurden darin aufbewahrt. Am Mittwoch und Sonntag durften wir dann aus unseren Schachteln etwas Süsses aussuchen. In den Anfangszeiten im Kinderheim, so erzählte mir einmal ein Ehemaliger, der im Heim war, dass er sich gut an mich erinnern konnte. Ich war jenes Mädchen, das am Esstisch neben ihm sass und grässlich stank, weil ich in die Hosen geschissen hatte. Auch machte ich in ein fremdes Bett als ich klein war, an das mag ich mich sehr gut erinnern. Denn alle Kinder, die noch nicht schulpflichtig waren, mussten jeden Tag nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf machen. Entweder im eigenen Bett oder in einem anderen Zimmer in einem Bett eines anderen Kindes. Mir war immer langweilig und ich konnte am Mittag einfach nicht schlafen, also wollte ich immer aufs WC. Dies wurde mir jedoch verboten, also machte ich ins Bett. Deswegen musste ich danach immer den Mittagsschlaf im Badezimmer auf dem Fussboden mit einer dünnen Schaumstoffmatte und einer dünnen Wolldecke verbringe. Es war kalt und ich fror immer. 

Fortsetzung folgt …

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Als ich nun an meinen vierten Ort kam, nahmen mir diese Heimtanten im Lutisbach alles weg. Wie wenn man in ein Gefängnis eingewiesen wird, wo man den Insassen die Gegenstände wegnahm, bevor sie dann die Haftstrafe antraten, mit dem Unterschied, dass ich erst etwas mehr als drei Jahre alt war. Meine geliebte Stoffpuppe "Didi" zusammen mit einer silbrigen Armkette, wo mein Name eingraviert war, ein weisses Röckli mit einer hellblauen Bluse mit Rüschen. Diese Kette und die Stoffpuppe waren ein Geschenk von meinem Grossvater als ich auf die Welt kam, erzählte mir meine Grossmutter viele Jahre später. Die Gegenstände bekam ich zurück, als 1977 die Heimleitung wechselte. Beim Aufräumen des Büros in einem Schrank waren alles Schuhschachteln. Auf jeder Schachtel stand ein Name eines Kindes, das im Heim war. In der Schachtel mit meinem Namen waren diese Gegenstände zusammen mit einer 50er-Banknote und Zeichnungen von mir. Solche Schuhschachteln mit Namen darauf gab es auch im Esszimmer. Alle Süssigkeiten, die ein Kind bekam, wurden darin aufbewahrt. Am Mittwoch und Sonntag durften wir dann aus unseren Schachteln etwas Süsses aussuchen. In den Anfangszeiten im Kinderheim, so erzählte mir einmal ein Ehemaliger, der im Heim war, dass er sich gut an mich erinnern konnte. Ich war jenes Mädchen, das am Esstisch neben ihm sass und grässlich stank, weil ich in die Hosen geschissen hatte. Auch machte ich in ein fremdes Bett als ich klein war, an das mag ich mich sehr gut erinnern. Denn alle Kinder, die noch nicht schulpflichtig waren, mussten jeden Tag nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf machen. Entweder im eigenen Bett oder in einem anderen Zimmer in einem Bett eines anderen Kindes. Mir war immer langweilig und ich konnte am Mittag einfach nicht schlafen, also wollte ich immer aufs WC. Dies wurde mir jedoch verboten, also machte ich ins Bett. Deswegen musste ich danach immer den Mittagsschlaf im Badezimmer auf dem Fussboden mit einer dünnen Schaumstoffmatte und einer dünnen Wolldecke verbringe. Es war kalt und ich fror immer. 

Fortsetzung folgt …

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