Heim für schwachsinnige Kinder
Haltli
in
Mollis, meine Mutter war dort zwischen
1956/1957 bis 1960/1961 evt. sogar noch länger.
Kinderheime Bergfrieden, Flueblüemli und Haus Elmer, dazu noch bei einer Familie privat zu Hause.
Ich musste zwischen 1967 bis 1970 immer dorthin.
Damals gab es in der katholischen
Zentralschweiz keine Institutionen für reformierte Kinder, also kam sie wie
viele andere ausserkantonal in einem Kinderheim oder Institutionen unter.
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Auch ich
kam, ein noch nicht ganz
4-Jähriges Mädchen
und
erst seit 32 Tagen im Kinderheim Lutisbach in Oberägeri im Kanton Zug, in diesen Kanton. Im Zeitraum 1967 bis 1970 immer wieder nach Braunwald zu einer privaten Familie und in die Kinderheime Bergfrieden, Flueblüemli und das
Heim Elmer.
Dies über mehrere Tage oder Wochen. Es war nicht der einzige Kanton, Ort, wo Sie mich, da ich noch nicht schulpflichtig war, überall hinbrachten.
Da war noch Erstfeld im Kanton Uri zu einer Familie und noch unzählige andere Personen im Kanton Zug.
Ich wurde herumgereicht wie ein Gegenstand, nicht wie ein Mensch. Nachvollziehen kann ich dies bis heute nicht. Ein Kleinkind von
einem Kinderheim in andere Kinderheime und andere Personen und Familien zu geben. Die
Verwahrlosung und Entwurzelung von mir, wie meine Vormünderin in einem Bericht
hinein schrieb, habe ich Ihr und diesen Heimtanten, die mitspielten, zu
verdanken.
So begann hier in diesem Kanton meine Suche nach Antworten.
Hier einer meiner vielen Anfragen auf der Suche nach
Antworten, die ich damals mit der Schreibmaschine, Briefpapier und per Post versendete.
Mit all meinen Schreibfehlern.
Anfrage am
7.12.1996 an die Gemeindeverwaltung Mollis
in diesem Kanton.
In welcher Zeit meine Mutter im Haltli in Mollis war. Die Antwort vom 8.1.1997 von der Gemeinde
Mollis.
Auf Ihre Anfrage betreffend Aufenthalt Ihrer Mutter in Mollis haben wir in den Archivaren der Einwohnerkontrolle keine Angaben gefunden. Aus Ihrem Schreiben geht nicht hervor, ob ihre Mutter als Angestellte oder als Heiminsassin im Sonderschulheim Haltli anwesend war. Die Heiminsassen wurden in Mollis nicht angemeldet, im Gegensatz zu den Angestellten.
Haltli - Mollis
Glarnerische Erziehungsanstalt für schwachsinnige Kinder
Glarnerische Erziehungsanstalt für schwachsinnige Kinder in Mollis.
Allerdings waren die meisten Kinder, die dorthin mussten, nicht schwachsinnig, und meine Mutter auch nicht. Jemand, der mit meiner Mutter damals 1956/57 in diesem Kinderheim war, hat es mir erzählt.
Meine Mutter wurde auch viel geschlagen und war in diesen 10 Jahren, die sie unter der Vormundschaft in Horw im Kanton Luzern stand, in 10 verschiedenen Anstalten und Institutionen.
Dies erzählte Sie einmal dem neuen Heimleiter vom Kinderheim Lutisbach im Kanton Zug und er schrieb es in meinen Heimbericht hinein.
Braunwald
Auch ich muss in diesen Kanton zwischen 1967 und 1970 immer wieder dorthin.
Ich wurde von vielen mir fremden Personen über eine lange Zeit immer wieder in diese Kinderheime und in eine Privatfamilie in Braunwald zwischen 1967 - 1970 an Wochenenden und in den Ferien (ging noch nicht in die Schule) hingebracht. Obwohl keine Akten mehr vorhanden sind. Beweise im Heimbericht, Postkarte und meine Erinnerungen gibt es genug. Dass ich dort sexuell missbraucht wurde, leider auch. Ich weiss, wer meine Täter waren, mit Vor- und Nachnamen, ein Pfarrer, der zu dieser Zeit dort war und noch ein älterer Herr, der sehr böse zu mir war. Warum ich so viele Male in diese drei Heime und in diese Privatfamilie musste, bleibt mir bis heute ein Rätsel.
Dass ich über so eine lange Zeit nach Braunwald gehen
musste, war möglich, weil ich erst nach meinem 7 Geburtstag in die Schule
durfte. In den öffentlichen Kindergarten gingen wir Kinder aus dem Lutisbach
damals nicht.
Quellenangaben zu diesen Kinderheimen
Kinderheim Bergfrieden
Die Schwesternschaft der Braunwald - Diakonissen wurde 2001 aufgelöst. 20 Diakonissen zogen von Braunwald nach
Zollikerberg
und schlossen sich der Neumünster an, die zu unserer Stiftung gehört.
Drei Diakonissen erinnerten sich zum Teil an Lily Haller und Hanni
Richner, vom Kinderheim Lutisbach. Ich hoffe, wir finden im Archiv noch
Unterlagen aus dem Haus Flueblüemli,
und werde dann weiter nach Ihrem Namen suchen und Sie benachrichtigen.
Dies war die Antwort mir auf meine Anfrage. Leider war diese Suche
erfolglos.
Dieser Pfarrer der mich missbrauchte, kam auch ab und zu in den
Lutisbach zu Besuch, er kannte die Tanten gut. Den sexuellen Missbrauch
an mir habe ich bei der Schwestergemeinschaft Zollikerberg
in Neumünster in Zürich schriftlich mitgeteilt. Sie wussten nichts und
wiesen, wie könnte es anders sein, meine Beschuldigungen zurück. Für
mich jedoch war es gut, dies gemacht zu haben.
Kinderheim Flueblüemli
Ende
1928 begann die erste Wintersaison. Der Betrieb der BrB in der kalten
Jahreszeit wurde eingeführt und das Eisfeld eröffnet. 1941 gab es den
ersten Transport durch den Skilift Hotel „Niederschlacht“– Bödeli. Die
Gemeinde umfasste damals bereits 327 Personen. Im selben Jahr erfolgte
die Gründung der Diakonischen Schwesternschaft Braunwalds, die bis zum
Jahr 2000 das Erholungshaus „Bergfrieden“ und das Kinderhaus
„Flueblüemli“ führte sowie die „freie Schule“ Braunwald trug. Auch hier
fanden Sie keine Akten mehr.
Es könnte gut möglich sein, dass ich während meiner Aufenthalte hier in Braunwald auch im Haus Elmer ab und zu hingebracht wurde, da dies nur für Erholungs - und Ferienaufenthalte war.
Erinnerung: In einem dieser Häuser, ein Zimmer, das vier oder fünf Kinderbetten
hatte. Es ist dunkel, ich muss unbedingt auf die Toilette, machte fast
in die Hosen. Ich weine und weine … ich schreie … wo ist das Licht … ich
finde die Türe nicht. Taste mich an einer Wand ab, stehe auf etwas Weichem
… ich bin verzweifelt … ich weine fürchterlich. Dann macht ein anderes
Kind den Lichtschalter an. Ich stehe neben der Türe in einem fremden
Bettchen eins anderes Kind, das schläft. Und dass ich an einem dieser Orte unter dem Bügelbrett spielte und das Bügeleisen auf meinen Kopf fiel. Immer Angst vor
diesem bösen Mann hatte.
Woran
ich mich noch erinnern kann:
Auf diesen Waschmittelboxen, die Sie dort an irgendeinem Ort hatten, gab es diese Figuren von Maga und Floris darauf abgebildet.
Ich habe sie immer mit einer Schere ausgeschnitten und gesammelt. Noch eine positive Erinnerung war im Winter, denn es hatte viel Schnee
und ich durfte skifahren gehen.
In diesem Kinderheim
Lutisbach im Kanton Zug war ich gerade einmal 32 Tage. Es kam jedoch für
die Heimtanten nicht infrage, mich zu meiner letzten Pflegefamilie in Menziken Kanton Aargau in
die Ferien zu geben, bei denen ich zuvor fast 7 Monate lang war. Also musste ich über drei Jahre immer wieder auf Braunwald in andere Kinderheime und in eine Privatfamilie.
Wie konnte ich ein so kleines Mädchen da überhaupt Wurzeln fassen.
20.6.1967 Telefon von Frau ... frühere Pflegemutter von Manuela. Sie wollte sie in die Ferien nehmen. Es ist aber besser, wenn sie zu Frl. ... nach Braunwald gehen kann.
2.7.1967 Manuela hatte keinen Besuch und durfte mit Frl. ... ins Ferienhaus fahren.
26.7.1967 Wir nahmen Frl. ... und Manuela im Auto mit ... nochmals auf Braunwald.
Mit dem Ferienhaus waren die Kinderheime Bergfrieden, Flueblüemli und das Haus Elmer gemeint.
Diese Ferienhäuser waren Kinderheime für, Kinder, die von den Behörden in den Urlaub dorthin geschickt worden. Ich kam aus einem Kinderheim im Kanton Zug in andere Kinderheime und in eine private Familie nach Braunwald, hier in diesem Kanton.
Ich kann dies bis heute nicht nachvollziehen, wie man mit einem Kleinkind, wie ich es damals war umging.
Meine Vermutung, warum ich nach Braunwald musste, dass viele Kinder wegen der Tuberkulose nach Oberägeri zur Erholung kamen und das Kinderheim Lutisbach, kurzfristig solche aufnahm: Daher hatten Sie zu wenig Zimmer mit Betten. Jedoch ganz sicher auch um Kosten zu sparen. Ein KInd weniger das Sie durchfüttern mussten.
Ich fand in keinen Berichten, die meine Vormünderin in Horw
über mich geschrieben hat, irgendeine Andeutung auf diese Kinderheime
und all die privat Familien, in die ich gehen musste, ausser Erstfeld. Bin mir jedoch sehr sicher, dass Sie über alles Bescheid wusste und
einfach nicht in die Berichte hinein schrieb.
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Dies könnte vielleicht der Grund gewesen sein, warum ich über drei Jahre nicht nur auf Braunwald, auch auf Erstfeld und im Kanton Zug an Orte hin musste.
Drei Kinderheime
Diese
Dokumente über die Kinderheime Bergfrieden, Flueblüemli und Heim Elmer, habe
ich vom Staatsarchiv Glarus bekommen.
Als ich sie durchgelesen hatte, wurde mir so einiges klar. Gewisse Namen von Personen tauchten auch in diesen Dokumenten auf und wurden im Bericht des Kinderheim Lutisbach erwähnt. Dazu meine Erinnerungen, Fotos, gewisse Albträume, die ich von dort habe. Ich war in all diesen Kinderhiemen und in einer Privatfamilie über drei Jahre lang.
Sie fanden jedoch keine Akten von mir, das ich dort war.
Die wichtigsten Eckpunkte aus diesen Dokumenten über diese KInderheime
Kinder: Das Heim nimmt nicht
Dauergäste, sondern nur Kinder von 3 - 12 Jahren zu Erholungs und
Ferienaufenthalten auf. So sind denn die Versorger nicht die Behörden,
sondern meinst die Eltern selber. Das Haus zählt 15 Plätze. Da es im
Spätherbst geschlossen wird, beherbergte es am Besuchstag nur noch ein einziges
Kind.
Kinder: Das Heim beherbergt
in der Regel 18 Kinder und ist immer voll besetzt. Diese werden von Fürsorge
- und Vormundschaftsbehörden, selten von Privaten. Ihr Aufenthalt dauert
meistens mehrere Jahre …. von Privaten werden auch Kinder bloss für die
Ferienzeit ins Heim verbracht.
Haus: Wie wir bereits in
unserem Bericht vom 19. Januar 1967 mitteilten, ist das einem Verwandten der
Heimleiterin gehörenden Haus nicht speziell als Kinderheim eingerichtet. Aller
Voraussicht nach wird es bis in einem Jahr geschlossen und nicht mehr als Heim
weiter geführt werden.
Beschluss: Vormerknahme Auszug an: ... Diakonische Schwesterngemeinschaft und Haus Bergfrieden, Braunwald
Zählt fünf Kinderzimmer mit je 3 - 5 Betten. Als Aufenthaltsräume dienen zwei Stuben und eine grosse Terrasse. Auf jedem Stock hat es ein WC und ein Badezimmer bezw. Duschraum … Personal: Das frühere Wohnhaus von Herr Dr. Joos diente bereits seit 1942 als Kinderheim. Es steht seit 1951 der Leitung von Schwester Verena von der diakonischen Schwestergemeinschaft Haus Bergfrieden. Sie arbeitete früher in der Fürsorge und als Schwester im Marthaheim für die Freundinnen junger Mädchen in Zürich. Ihr zur Seite stehen eine weitere Schwester und ständig 3 - 4 Mädchen, die bei ihr halbjähriges Praktikum als zukünftige Kindergärtnerinnen absolvieren.
Ich fragte nach Akten in Neumünster Diakonie Zollikerberg im Kanton Zürich
und schrieb dazu, dass ich in Braunwald von diesem Pfarrer sexuell missbraucht wurde.
Akten fanden Sie keine über mich. Was diesen Missbrauch angeht, davon wussten Sie nichts.
Ich denke jedoch eher, dass hier einfach weiter vertuscht wird, was damals mit uns Kindern dort passierte. Aus dem Heimbericht vom Kinderheim Lutisbach, den
Fotos und meinen
Erinnerungen
konnte ich jedoch entnehmen,
dass mich etwa fünf verschiedenen Personen und auch diese Heimtanten mich immer wieder auf Braunwald brachten.
Ich habe von Braunwald ein paar wenige gute und sehr schlechte Erinnerungen.
In diesem Kinderheim Lutisbach
im Kanton Zug hatte es immer Praktikantinnen. Eine von denen nahm mich
zu Ihrer Familie privat nach Hause. Im Heimbericht wurde die Namen von
einigen anderen Praktikantinnen hineingeschrieben, die mich auch mit auf
Braunwald nahmen und ab und zu gingen diese drei Heimtanten auch
dorthin und nahmen mich mit. Liessen mich dort alleine zurück und
irgendwer holte mich dann wieder ab. Diese private Familie und das Kinderheim Bergfrieden wurde im Heimbericht erwähnt. Flueblüemli und das Haus Elmer, in denen ich auch noch war, nicht.
Heute kann ich mich an den Namen Bergfrieden und Flueblüemli, den Namen dieser Praktikantinnen und die Namen meiner beiden Täter, die mich sexuell missbrauchten, erinnern. Bei dieser privaten
Familie war es ein älterer Mann, er nahm beim Essen immer das Gebiss
heraus, ich hatte Angst vor ihm, er war sehr böse. Er kam nachts zu mir, sein
Gesicht sehe ich deutlich vor mir.
Er verfolgt mich bis heute in meinen Albträumen.
Dann war da noch ein zweiter Mann, es war dieser Pfarrer, der nachts in meinem Schlafzimmer neben meinem Bett stand, und dann zu mir ins Bett kam. Ich sehe seine Gestalt, sein Körper, er machte mir auch Angst. Auch er verfolgt mich bis heute in meinen Albträumen.
Die Angst vor der Dunkelheit kam aus der Zeit in Braunwald und auch von den anderen Kinderheimen im Kanton Zug. Aus dem Kinderheim Forsthaus und insbesondere aus dem Kinderheim Lutisbach. Es gibt viele Erinnerungen an die dunklen Häuser, die dunklen Räume, das Böse, das ich an so vielen Orten erleben musste. Noch heute muss ich vor dem Einschlafen unter das Bett schauen, um zu sehen, ob dort jemand ist. Auch wenn ich ganz genau weiss, dass niemand da ist. Wenn ich das jedoch nicht mache, kann ich überhaupt nicht schlafen.
In den letzten Jahren kommen immer mehr Erinnerungen an die Oberfläche,
aber was ich hier schreibe, ist sicherlich nur ein Bruchteil dessen, was
ich als Kind erlebt habe. Nachts kommen diese Albträume, nicht nur jene
wo ich missbraucht wurde. Manchmal verschwinden sie für lange Zeit und
manchmal tauchen in der Nacht neue Erinnerungen,Albträume auf, die mir Angst machen und mich verfolgen.
Quellenangabe
Funi - Bahn Braunwald GL (Schweiz)
Ich habe wenige gute und viele schlechte Erinnerungen an Braunwald.
Eine gute Erinnerung von damals war, dass ich mit diesem Transportmittel, genannt Funi immer alleine skifahren gehen durfte. Dieses Fahrzeug, wie man auf dem Foto sieht hat Personen auf den Berg hinauf gefahren.
Der Fahrer dieses Funi nannte mich immer Pistenschreck.
Ich schlief in so vielen fremden Betten,
dass ich mich nie erinnern konnte, wo ich gerade wieder einmal war.
Ich fragte mich damals oft:
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