Kanton Zug

Kinderheim Forsthaus A. Iten - Iten Unterägeri, meine Mutter mit mir zusammen, nach kurzer Zeit musste Sie weg und ich blieb alleine zurück.
Stiftung evangelisches Kinderheim Lutisbach Oberägeri in der Zentralschweizerischen Diaspora, wo ich dann war.

Kinderheim Bossard Hürlimann / Dr. Bossard Unterägeri, wo meine  Schwester aus der Schweiz eine Zeit lang war.

Ab hier wurden meine Mutter und ich von unserer Vormünderin Frau Margerit Steinmann in Horw in diesem Kanton viele darauffolgenden Jahre hin und her geschoben.
Sie hatte von anfangs an die Macht über uns, seit meine Grossmutter im November 1963 nach Horw zog und meine Mutter diese Vormünderin bekam, die auch, obwohl sie noch nichts Schriftliches hatte, mit mir machen konnte, was sie wollte. Ich stand eigentlich nicht 18 Jahre unter ihrer Vormundschaft, sondern 20 Jahre lang. Vom Frauenheim Wolfbrunnen in Lausen im Kanton Baselland, wo meine Mutter 2 Jahre war, kam sie zusammen mit mir im Februar 1965 in das Kinderheim Forsthaus A. Iten - Iten nach Unterägeri in diesen Kanton. Dort wurden wir von unserer Vormünderin nach 4 Wochen getrennt. Ich war 1 Jahr, 8 Monate und meine Mutter 21 Jahre alt. Meine Mutter brachte unsere Vormünderin in die Klinik Liebfrauenhof in diesem Kanton, zum Arbeiten. Nach 1 Woche musste Sie dort wieder weg und kam ins Mütterheim Alpenblick Hergiswil in den Kanton Nidwalden, wo Sie auch arbeiten musste, jedoch nach 6 Monaten musste sie auch dort schon wieder gehen. Unsere Vormünderin brachte Sie dann für 3 Jahre in den Kanton Appenzell Ausserrhoden. Dort war sie in einer Psychiatrie, im Töchterheim Sonnenberg in Walzenhausen. Musste auch in einer Fabrik Zwangsarbeit leisten.

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Ich blieb nach der Trennung von meiner Mutter noch etwa 5 Monate im Kinderheim Forsthaus A. Iten - Iten in Unterägeri. Danach kam ich am 23.8.1965 zu diesem jungen Ehepaar nach Horw im Kanton Luzern. Dann zog ich mit ihnen in den Kanton BernDort holte mich meine Vormünderin am 24.10.1966 wieder ab und brachte mich nach Menziken in den Kanton Aargau zu einer Pflegefamilie. Auch hier holte sie mich, noch nicht ganz 4-jährig schon wieder ab und ich kam in diesen Kanton zurück, in das evangelisches Kinderheim Lutisbach in Oberägeri.

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Meine Schwester hier in der Schweiz kam viele Jahre später auch durch die gleiche Vormünderin, die meine Mutter und ich schon hatten, hier in diesen Kanton in das Kinderheim Bossard Hürlimann in Unterägeri.

Wir hatten alle drei die gleiche Vormünderin.

Fast meine ganze Kindheit und Jugend verbrachte ich im Ägerital.

Im Februar 1965 kam meine Mutter mit mir in dieses Kinderheim. Sie blieb 3 - 4 Wochen, danach musste sie weg und ich blieb alleine zurück. Dann kam ich am 23.8.1965 zu einem jungen Ehepaar nach Luzern im Kanton Luzern.
Forsthaus A. Iten - Iten Unterägeri

Quellenangabe
Forsthaus A. Iten - Iten


Dieses Kinderheim existiert heute nicht mehr, es wurde vor vielen Jahren abgerissen.

Diese Notiz, nun in PDF Format waren meine Nachforschungen im Zusammenhang meines Aufenthaltes im Forsthaus Iten - Iten in Unterägeri, die ich am 22. Sept. 2011 machte. Frau Schärer - Iten die damals das Forsthaus übernahm, sagte mir am Telefon vom 11.11.2012, dass es zu meiner Zeit ein Kinderhotel war. Unterdessen fand ich ein Dokument von Horw 3. Mai 1967, wie man unten sieht, wo der Namen des Forsthaus einmal kurz erwähnt wurde und wann mich dort dieses junge Ehepaar holte.
Das Heim wurde privat geführt und daher gibt es nirgendwo Akten oder weitere Unterlagen über dieses Haus.
Soziale Fürsorge: Zeitzeugen für Forschungsprojekt gesucht Mai 2019

Da ich im Forsthaus 1965 und im Lutisbach 1967 bis 1981 war, habe ich mich gemeldet und im Oktober 2019 ein Interview gegeben um meine Geschichte zu erzählt, die man hier in meiner Homepage nachlesen kann.

Diese Aufarbeitung des Kantons Zug endete 2022. Über all das, was Ihr öffentlich von Seiten des Kantons, mit deren Regierung gegen aussen gesagt und geschrieben habt, bin ich als Betroffenes Opfer sehr enttäuscht. Das Buch ist aufschlussreich, wobei wir Betroffenen - Opfer definitiv zu kurz kamen. Auch steht nicht wirklich etwas über die vielen sexuellen Missbräuche, die vielen Gräueltaten, Gewalt und Misshandlungen den zu viele Kinder, wie auch ich dort in den Kinderheimen schutzlos ausgeliefert waren. Was die Medien danach daraus gemacht haben, finde ich sehr beschämend. Kurz in den Zeitungen erwähnt, um es dann so schnell wie möglich wieder unter den Teppich zu kehren. Am meisten wütend gemacht hat mich, dass wieder einmal, wie seit dieser Wiedergutmachung 2014, fast alles schöngeredet wurde. 
Eine Tatsache ist jedoch, dass die meisten von uns durch eine Kinderhölle gegangen ist. Unsere Menschenrechte wurden mit Füssen getreten. Niemand hat sich für uns eingesetzt. Wir waren Kinder! Dies passierte in einem der reichsten Kantone schon damals, in der Schweiz. Alle wussten, was sie an uns anrichteten. Fast alle haben geschwiegen und weggeschaut, so wie ihr es Ende 2022 durch Euer Verhalten wieder gamacht habt. Schämt Euch! Das ist ganz sicher keine Aufarbeitung.

Rückseite eines Fotos das ich habe:
Foto-Steins Köln E119 Hohestrasse

Ich suche immer noch diese Verbindung zum Kinderheim Forsthaus. Wenn Sie etwas darüber wissen, wenden Sie sich über Kontakt per E-Mail an mich. Danke.

Heute weiss ich mehr Details, denn wir kamen schon im Februar 1965 hier ins Kinderheim Forsthaus Iten - Iten nicht wie ich damals vermutete im April oder Mai und dies in dieser PDF - Datei im 20 Sept. 2011 geschrieben habe, der Rest jedoch stimmt.

Meine Mutter kam mit mir dorthin und nach 3 - 4 Wochen wurden wir für immer getrennt. Sie sagte mir, dass sie in eine Anstalt musste und dort mit Medikamenten vollgepumpt wurde. In dieser kurzen Zeit musste sie arbeiten und erzählte mir später davon, dass sie mich schlecht behandelt hätten. Wenn sie mich sehen durfte, war dies nur in einem Besuchszimmer und sie musste auf dem Sofa sitzen. Mehr durfte sie nicht. Auch, dass ich in dreckigen und zu grossen Kleidern wie ein verwahrlostes Kind herumlief. Das mein Bettchen extrem nach Urin stank und die Bettwäsche selten ausgewechselt wurde. Ich wurde nicht oft gewaschen und stank fürchterlich nach Urin. Dazu wurde ich dort oft verprügelt und war in einem sehr schlechten Zustand. Ich war klein um mich richtig zu erinnern, jedoch machte mir dieses Haus Angst, denn die Räume waren dunkel. Die Ängste vor der Dunkelheit, die ich bis heute habe, kommen nicht nur von den Kinderheimen in Braunwald, wo ich war, sondern auch vom Forsthaus und mein erster sexueller Missbrauch passierte dort. Ich war, wie ich es heute weiss, etwas mehr als 5 Monate im Forsthaus. Als ich zwei Jahre später in das Kinderheim Lutisbach in Oberögeri kam und wir bei diesem Haus vorbeispazierten, sagte ich immer, da war ich auch einmal. Also konnte ich mich gut daran erinnern.
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Ich fragte in der Gemeinde Unterägeri, sowohl im Staatsarchiv Zug nach, ob es Akten von mir und meiner Mutter über den Aufenthalt im Kinderheim Forsthaus gab. Sie haben keine gefunden, da das Heim privat geführt wurde. Auf einer Liste, die ich habe, steht, dass es eine private Schule war. Ein Heilpädagogisches ausgerichtetes Heim, gegründet von Franz Josef Iten und seiner Tochter Anna für Kinder aller Altersstufen als Erholungsstätte.

Meine Nachforschungen über das Forsthaus Iten – Iten in Unterägeri wo ich zwischen Februar 1965 bis im August 1965 hinkamen. Ich fing ich am 7. Dezember 1996 an zu suchen. Schrieb ein Brief an die Gemeindeverwaltung, Vormundschaftsbehörden in Unterägeri. Mit weiteren Telefonaten und Anfragen dann im 2011, 2014 und 2019. Hier einige Antworten. Alles, was über das Forsthaus herausgefunden habe, steht auf dieser Seite. Über meinen längeren und den kurzen Aufenthalt meiner Mutter und warum wir dort getrennt wurden habe ich nirgends etwas gefunden ausser dieses einzige Aktendokument, indem nur der Name des Hauses steht.

Zeitungsartikel 1977

Zeitungsartikel

Zeitungsartikel von 1977, was aus dem Forsthaus geworden ist. Dieser Ausschnitt habe ich von der Gemeinde Unterägeri bekommen.


Dieses Haus existiert heute nicht mehr.

 Herkunftsbezeichnung
Verzeichnis aller in der Statistik über das private Bildungswesen zusammengefassten Schulen, Institute, Pensionate, etc.
Autor(en): [s.n.]
Objekttyp: Article
Zeitschrift: Archiv für das schweizerische Unterrichtswesen
Band (Jahr): 24/1938 (1938)
Persistenter Link: https://doi.org/10.5169/seals-38756
PDF erstellt am: 28.02.2024

Auf Seite 19 in dieser PDF Datei:   Unterägeri Kinderheim Forsthaus

Dies schrieb meine Vormünderin im Mai 1967 in einem Ihrer Berichte über mich. Das war, als ich, noch nicht einmal vierjährig, in das Kinderheim Lutisbach kam. Jedoch hörten Sie dort über weitere Jahre nicht auf, mich von Ort zu Ort zu sehr vielen weiteren, mir fremden Personen abzugeben.

Meine Entwurzelung weiter ...

Das schreibt meine Vormünderin in einem Bericht vom 3. Mai 1967
über das Kinderheim Lutisbach.

Diese Voraussetzung ist bei Pflegeplätzen nicht unbedingt gegeben. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, das Kind in einem Heim zu platzieren. Im Kinderheim Lutisbach in Oberägeri konnte ein Platz gefunden werden. Lutisbach ist ein kleines Heim mit ca. 20 Kindern. Die Kinder besuchen die Schule von Oberägeri und können bis zum Schulaustritt im Heim bleiben. Die Heimleitung ist bereit, Manuela nach dem 16. Mai 1967 aufzunehmen. Die Kosten belaufen sich auf Fr. 240.- pro Monat plus Krankenkasse von 6.90 Fr. und Nebenauslagen. Wir sind der Ansicht, dass es im Interesse und Wohle des Kindes ist, wenn es in diesem Heim nun die nötige Geborgenheit findet. Wir empfehlen daher, diesem Gesuche zuzustimmen. Hochachtungsvoll

Die relativ kleine Kinderzahl im Kinderheim Lutisbach, gestattet den Erzieherinnen und der Heimleiterin auf das einzelne Kind einzugehen. Somit ist eine sorgfältige Erziehung gewährleistet.

Ausschnitt aus einem ihrer Berichte über mich:
Der Gesundheitszustand des Kindes ist gut. Namhafte Krankheiten hat es keine durchgemacht. Manuela ist kräftig gebaut und hat ein gutes Aussehen.

Diese Erzieherinnen, das waren 1 Praktikantin und 4 Frauen. Wir mussten die Heimleitung mit Tante ansprechen. Tante Hanni Sie leitete das Kinderheim und Tante Lilly war ihre rechte Hand. Tante Lilly war netter zu mir und Tante Hanni war böse. Beide trugen Aargauer Werktags und Sonntagstrachten und hatten die Haare hochgesteckt.

Sie hatten definitiv keine Ausbildung zur Heimleitung. Ich in all den Jahren nichts gemerkt, denn ich und ein paar andere Kinder, wir  wurden ganz sicher nicht Kinderrechten erzogen.

 Wir hatten eine liebe Köchin, die Tante Röösli. Sie war für das Essen zuständig und trug auch diese Aargauer Trachten. Dazu kam regelmässig eine Frau, die in Oberägeri wohnte 1 Mal in der Woche zum putzte. Sie machte die Wäsche von uns allen und war meisten im Keller, in der Waschküche oder im Trockenraum / Bügelraum anzutreffen.

Dies auf 18 - 20 Kindern. Im 1. Stock waren die Knaben in 3 Zimmer und auf dem 2. Stock die Mädchen in 4 Zimmer  auf jedem Stock 1 Bad mit WC, dass jedoch nur die ganz kleinen oder kranken Kinder benutzen durften. Dazu auf jedem Stock und im Parterre 2 WC. Wenn man ins Badezimmer oder auf  die Toilette musste, konnte man dies von innen nicht abschliessen.
So etwas wie eine Privatsphäre, das gab es ganz sicher nicht.
Wir Kinder mussten täglich im Heim unsere Pflichten erledigen. Unser Bett machen, putzen, Küchendienst, Rüstdienst usw. Sogar für die Lebensmitteleinkäufe wurden wir grösseren Kinder eingeteilt. Am Samstag im Haus und alles ums Haus draussen putzen. Die schulpflichtigen Kinder gingen in die öffentliche Schule und jene im Kindergarten Alter hatten dies im Heim. Die Tanten nannten es "Rückmik". Dazu der tägliche Zwang, ein Instrument zu spielen. Ich hatte meine verhasste Flöte.      
Mit all diesen Pflichten blieb wenig Spielraum, um Kind zu sein.

Akten - Eintritt 19.5.1967 - Austritt 10.8.1981

Heimeintritt 19.5.1967 Ausserehelich / Protestantisch
Name des Vaters: unbekannt, jedoch bei Bürgerort steht: Italiener
Meine Vormundin wusste immer, wer er war, denn sie hatte auch eine Kopie meines Originals, das mir meine Mutter gab und noch viele weitere Akten. Sie kannte seinen Vor- und Nachnamen, sein Geburtsdatum und dass er die Vaterschaft anerkannte. Auch wusste sie immer, wo er wohnte, denn alle Saisonier in der Schweiz mussten sich in ihren jeweiligen Gemeinden an- und abmelden.
Bei den allgemeinen Charakteranlage des Kindes steht: verträglich, liebesbedürftig und anhänglich.
Das ist normal, weil ich am 19.5.1967 gerade einmal 3 Jahre, 10 Monate alt war.

Inhaber der elterlichen Gewalt:    Inhaber, was für eine Bezeichnung 
* Unpassendes ist zu streichen! 

Erster Heimeintsrittbericht: 1967  -  26.4.  Die Gemeindefürsorgerin von Horw. Frl. M. Steinmann, fragte, ob sie die bald vierjährige Manuela bei uns aufnehmen könnten. Wir sagten zu.  

Grund der Versorgung Armenpflege Horw
Rechnungsstellung ebenfalls an Armenpflege Horw, den 3. Mai 1967

Es ist das einzige Dokument, auf dem das Kinderheim Forsthaus erwähnt wird.

Manuela wurde in Liestal geboren. Nachher kam es mit seiner Mutter ins Frauenheim Wolfbrunnen Lausen. Nach zwei Jahren musste Mutter und Kind dort weg. Wir versuchten Mutter und Kind zusammen an den gleichen Platz zu bringen, was im Kinderheim Forsthaus Unterägeri möglich war. Nach kurzer Zeit musste die Mutter aber wieder fort, das Kind blieb einige Monate dort. Dann wurde es in eine Pflegefamilie nach Horw platziert. Leider dauerte dieses Pflegeverhältnis nur ca. 1 Jahr. Seit Oktober 1966 ist es an seinem zweiten Pflegeplatz, das es wieder verlassen muss, da sich die Pflegemutter zu viel zugemutet hat und gesundheitlich geschwächt ist. Neben Manuela hatte sie noch drei weitere Pflegekinder, zwei davon Adoptivkinder. Das Kind sollte nun bis zum Schuleintritt in Ihrem Heim bleiben können.

Diesem Anmeldeformular ist ein ärztliches Zeugnis auf unserem vorgedruckten Fragebogen beizulegen.
Dieses Zeugnis habe ich bis heute nicht gefunden.

Bei diesem ersten Platz, wo ich nach dem Kinderheim Forsthaus hin musste, war ich mehr als 1 Jahr dort. Ich zog sogar am 1.6.1966 mit dem Einverständnis meiner Vormünderin in den Kanton Bern. Es war ein junges Ehepaar ohne Kinder und keine Pflegefamilie. Auch hier schrieb unsere Vormünderin fast 1 Jahr später die Unwahrheit sogar in das Anmeldeformular des Kinderheim Lutisbach hinein. Man sieht dies ganz eindeutig an der Unterschrift von Ihr auf diesem Dokument. Meine Vormünderin versprach Ihnen mich zu Adoptieren. Es wäre eine Zwangsadoption hinter dem Rücken meiner Mutter gewesen. Am zweiten Platz war es eine Pflegefamilie mit Kindern, sie wollte mich jedoch, als es ihr gesundheitlich nach ein paar Wochen besser ging, wieder zu sich nehmen, was die Vormünderin und die Heimtanten nicht guthiessen. Meiner Mutter sagte unsere Vormünderin, ich müsse ins Kinderheim, weil ich mich dort nicht gut verhalten hätte. So verdrehte sie alles zu ihren Gunsten, und schrieb sehr wenig hinein oder log sich eine Geschichte zurecht. In ihren Bericht von Horw über mich fehlen sehr viele Angaben zu den Orten und Leute wo ich überall hin musste.

Im Bericht Horw steht:

Seine Mutter befindet sich noch bis Ostern d.J. im Töchterheim Sonnenberg, Walzenhause im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Sie besucht das Kind ca. 2 - 3-mal pro Jahr. Häufiger Besuch würde von der Heimleitung nicht geschätzt. ... Betschart hingegen möchte den Kontakt mit dem Kind auf keinen Fall aufgeben. 
Meine Mutter besuchte mich nie 2-3-mal im Jahr, das kam sehr selten vor. Sie durfte im ersten Jahr gar nicht kommen und später sagten die Heimtanten: Sie dürfe mich nur besuchen, wenn ihre Mutter, meine Grossmutter dabei sei. Ich mag mich an dieses Gespräch sehr gut erinnern, wir standen in der grossen Halle des Heimes. Die eine Heimtante sagte dies zu meiner Grossmutter. Wenn Sie mit mir ins Dorf oder Restaurant wollten, mussten Sie zuvor fragen.

Bin als Linkshänderin in dieses Kinderheim Lutisbach gekommen und wurde auf Rechts umerzogen.
Ich habe Erinnerungen an das Zeichnen und Schreiben mit der linken Hand. An diese Umerziehung kann ich mich jedoch nicht erinnern. Gewisse andere Kinder durften weiterhin mit der linken Hand schreiben. Es hing davon ab, ob man ein gutes Kind war, oder wie ich ein Bastard, also böses Kind. Viele Jahre später ohne es zu merken fing ich bei der Arbeit an, meine linke Hand wieder zu benutzen. Irgendwann in meinem Berufsalltag wurde ich sogar von zwei Vorgesetzten, es waren Frauen so richtig zusammengeschissen, warum ich nicht die rechte Hand benutze, so wie sie es mir zeigten und ich sei doch Rechtshänder.
Ich war schockiert über das Verhalten dieser Frauen, wir leben doch im 21. Jahrhundert

Unsere Köchin, wir nannten sie auch Tante, war die gute Seele im Kinderheim Lutisbach.
Obwohl mir nicht alles schmeckte, was Sie kochte, war Sie immer zu allen Kindern neutral und nett. Ich mag mich bis heute an kein böses Wort von Ihr erinnern. Wenn wir bei den Hausaufgaben lesen oder auswendig lernen hatten, gingen wir Kinder immer zu ihr in die Küche, um zu lernen, während sie in ihrer Ecke zwischen dem Abwaschbecken und dem Kochherd irgendein Gemüse rüstete und das Essen vorbereitete.

Ich wurde mehrere Male an zu vielen Orten sexuell missbraucht.
Meine Missbräuche, an die ich mich immer mehr erinnern kann. Sie kommen nachts in meinen Albträumen und verfolgen mich bis heute!
Diese Missbräuche waren zwischen dem 3/4 Lebensjahr, bis ich etwa 11/12  Jahre alt war.

Sie halten mich an den Händen an den Füssen und am Körper fest, kann mich nicht wehren, habe Angst, will schreien. Das ist die Erinnerung an diese zwei Jugendlichen im Kinderheim Lutisbach, die mich missbrauchten. Ob sie dies zusammen machten oder jeder für sich, ob mehrere Male, an das mag ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiss, wer sie sind mit Vor- und Nachnamen. Sie machten dies noch mit andern Mädchen. Die Heimtante wusste es.

Ein älterer Herr, seine Silhouette kommt nachts in mein Zimmer. Er legt sich zu mir, ich ersticke fast, bekomme keine Luft, ich habe Angst. Es ist dieser Pfarrer Sp. vor dem ich Angst hatte, in einem dieser Kinderheime in Braunwald. Er kam sogar in den Lutisbach zu Besuch, die Heimtanten nannten ihn beim Vornamen. Ich weiss, sein Vorname und Nachnamen habe es sogar gemeldet. Dieser Schwestern Neumünster Zollikerberg wollten nichts davon gewusst haben. Dazu hatte ich ein Telefongespräch mit einer Person, die zu dieser Zeit in Braunwald lebte. Ihr Mann war Pfarrer und der Nachfolger jenes Pfarrers. Als ich ihr das sagte, reagierte sie ganz eindeutig darauf.  Als ich ihr das sagte, reagierte sie ganz eindeutig darauf, schwieg über mehrere Sekunden. Sagte dann, sie wisse von nichts. Sie reagierte so, als ob es alle gewusst hätten, dass er sich an kleinen Kindern verging. Lenkte das Gespräch ab  und redete über andere belanglose Themen von damals. 

Auch in Braunwald, bei dieser Privatfamilie, da war ein älterer Herr. Kenne sein Nachname. Er erscheint mir nachts in meinen Albträumen in Form eines sehr bösen Gesichtes. Ich hatte schreckliche Angst vor ihm und vor dieser Dunkelheit. Er war gewalttätig, erzählte diese Frau mir am Telefon, ein sehr böser aggressiver Mann, der immer sehr viel Alkohol trank. Ob er mich auch missbrauchte, daran kann ich mich nicht mehr erinnern.

Ein jüngerer Mann an seinen Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Jedoch an diesen dunklen Gang mit einem roten. Teppich auf dem Boden, viele Türen rechts und links. Es war in einem der Ferienlager entweder jenes wo wir mit dem ganzen Kinderheim Lutisbach hingingen oder in diesem Lager im Welschland. Er hat mich dort sexuell missbraucht.

Da ist diese Treppe, in der reformierten Kirche von Unterägeri und diese Angst, wenn ich nach unten schaue. Diese Treppe in der Kirche, die in die Dunkelheit nach unten führte. Jener dunkler Raum. Es beschleicht mich ein komisches, beklemmendes Gefühl, wenn ich daran denke. Etwas Schlimmes Geschah dort unten mit mir. Auch ekelte es mich an, wenn ich ihm die Hand geben musste. Dazu sagte ich immer, dass ich von ihm nie konfirmiert werden will, wenn es dann so weit sei. Ich wusste lange Zeit nicht warum. Jetzt schon, denn auch jener Pfarrer missbrauchte mich. 

Dieser Ekel hatte ich nicht nur bei jenem Pfarrer in Unterägeri. Ich hatte ihn auch, wenn ich jener Tante im Kinderheim die Hand geben musste. Da war etwas, denn ich musste nicht nur einmal in ihr privates Zimmer gehen. Sie lag dann jeweils im Nachthemd mit langen grauen offenen Harren, in ihrem Bett. Dort habe ich etwas immer wieder erlebt, dass so schlimm für mich war, dass ich bis heute ein Blackout - Schock habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mich jeweils missbrauchte. Auch wenn sie mich badete, weil die andere Tante die mich normalerweise Badete, freihatte. Sie rieb dann jeweils immer mit dem Waschlappen sehr lange und fest mein Geschlechtsteil. Solange bis es schmerzte. Dazu sah ich einmal zu, wie sie einen älteren Knaben der Nackt in der Badewanne stand, gewaschen hatte. Auch bei ihm rieb und wusch sein Geschlechtsteil sehr lange mit dem Waschlappen.
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Ich wachte in all diesen Albträumen schweissgebadet auf und kann nicht mehr atmen. Schnappe nach Luft und über Minuten liege ich ganz starr da. Ich kann mich nicht bewegen. Dies verfolgt mich dann oft noch durch den ganzen Tag, so real waren diese Träume. Ich erlebe sie immer wieder und wieder so als ob ich wieder in meiner Kindheit wäre.
Wie viele Erinnerungen, Fetzen, Flashbacks, Trigger kommen noch hervor. Es sind zu viele, die in regelmässigen Abständen kommen.

Mein Missbrauchsmonster 1970

Mein Missbrauchsmonster

Das war mein Missbrauchsmonster.


Gezeichnet im Juni 1970, ich war da fast 7 Jahre alt.

7.9.1971 Da sie nach dem Schlussmachen immer wieder zueinander in die Zimmer gingen, musste das Zimmer abgeschlossen werden. Manuela schrie später wie am Spiess, sie müsse aufs WC, obwohl sie gerade gewesen war.

Ich fand diese Erwähnung, dass sie mich im Zimmer eingesperrt hatte, einmal im ganzen Heimbericht. Sie machte dies jedoch oft und auch mit anderen Kindern. 

Sehr viele Jahre verfolgten mich auch diese Erinnerungen. Eingesperrt nicht nur in meinem Zimmer, sondern auch im Heizraum oder im Keller, entweder wo die Kartoffeln waren oder wo die Äpfel waren. Sogar im Nähzimmer oder Badezimmer. Dort musste ich am Abend als Strafe, weil ich nicht schlafen konnte bei der Dusche auf einer Holzbank vis-a-vis, mit einem kleinen Abstand das WC sitzen. Nur mit Pyjama und Finken ohne Socken. Bevor sie den Raum abschloss, schraubte die Tante die Glühbirne noch heraus. Dies machte sie überall, wo sie mich einsperrte. Es war dann dunkel, es war kalt und ich fror immer. Das einzig Interessante, im Badezimmer war, dass Fenster es hatte längliche Rillen. Die Lichter der Autos. Gelb und rot leuchteten dadurch komisch. Mit einem Auge oder wenn ich schielte, das war meine Ablenkung. Um 21 Uhr kamen die grossen Mädchen, dann durfte ich ins Bett.
Völlig durchgefroren, konnte ich noch schlechter einschlafen, als sonst.
Wir kleinen, noch nicht schulpflichtigen Kinder mussten einen Mittagsschlaf machen. Zu oft musste diesen im Badezimmer verbringen. Auf diesem kalten Plättliboden nur mit einer dünnen Schaumstoffmatte und einer dünnen Wolldecke. Es hatte eine Heizung in diesem Raum, es war jedoch immer sehr kalt dort.
Von anderen Kindern wurde ich in den Putzschrank gesperrt. Es war dunkel und eng. Ich stand dort im Schrank auf einem Blocher und konnte mich nicht mehr bewegen, es roch nach Politur und ich schrie, lasst mich heraus. Mehr als einmal wurde ich sogar in mein Spielzeugschränkli im unteren Stock, wo die Knaben waren eingesperrt. Diese waren mit verschiedenen Farben gekennzeichnet und ein jedes Kind hatte eines, um seine Spielsachen dort aufzubewahren. Meines war rot und da ich fast keine Spielsachen besass, fast leer.

4.11.1971 Manuela war nicht am Tisch beim Morgenessen. Sie trotzte zusammen mit … und …. im Aufgabenzimmer. Zusammen mit … und … trotzte sie draussen und versuchte bei Nachbarsleute etwas zum Essen zu erhalten. Sie wollte am Abend nicht hinein und waren sehr aufgezogen und unfolgsam.
5.11.1971 Die Kastanien mussten aufgegessen werden. Manuela half tapfer mit und fand sie doch nicht so schlecht.
Diese Kastanien gab es mit Rotkraut und Kartoffel. Man roch sie schon am morgen früh beim Aufwachen. Es stank durch das ganz Kinderheim und ich wusste, heute gibt es sie. Daher wollte ich nicht zum Frühstück. Wenn ich dies roch, wurde mir immer schlecht. Ich war nicht tapfer als ich sie ass. Ich schluckte diese Kastanien im ganzen Stück herunter, hielt mir dabei die Nase zu. Es kam hoch ein, zwei, dreimal. Funktionierte nicht. Also verweigerte ich danach alles, was ich nicht gern hatte.

Einmal machten wir einen Essstreik. Wir waren 6 Kinder, die sich weigerten und sassen auf dem Baum bei der Rutschbahn. Als dann alle assen, gingen wir zu den Nachbarn und erzählten, was für ein "grusiges" Essen wir gerade wieder bekamen. Sie gaben uns Bananen und Guetzli. Wir wurden natürlich bestraft, die Strafe bin ich mir nicht mehr sicher, welche. Da ich so viele Strafen bekam. Glaube, es war Radioverbot und wir durften eine Zeit lang nicht mehr draussen spielen. Dazu gab es Sackgeldentzug, bis wir den ganzen Betrag zurückbezahlt hatten.
Da es immer zum Nachtessen nochmals aufgewärmt wurde und ich dies auch verweigerte, ass ich dann 24 Stunden nichts mehr. Heute lebe ich deswegen mit einer Essstörung. Essen ist für mich ein notwendiges Übel und eine Auswirkung dieser Erziehung.

9.11.1971  Auch Manuela war beim Mittagstisch wieder sehr übermütig und wusste kaum wie sich benehmen. Klaps zur Abkühlung …

Was sie als Klaps zur Abkühlung schrieb, hat sie im Heimbericht nur einmal erwähnt. Es waren jedoch sehr viele Schläge und nicht nur ein Klaps. Sie wendete dies auch an anderen Kindern an. Irgendwann kamen dann diese schmerzhaften "Kopfnüsse" wie wir Kinder dies nannte hinzu. Sie benutzte dazu Ihrem Email Ring. Er war gross, goldig und mit einem gesprenkelten Türeisstein und sehr schmerzhaft, wenn Sie damit auf den Kopf schlug. Noch eine ander Variante war, dass sie an den Haaren oder den kurzen Backenhärchen "Zännihaare" zog Auch dies war äusserst schmerzhaft.

Körperliche Gewalt war bei mir an der Tagesordnung, nicht nur im Kinderheim von den Tanten und gewissen Kindern. Sogar in der Schule von gewissen Lehrern und Mitschülern bekam ich oft auch so einiges ab.

Bei Manuela, da bisher noch nirgends Wurzeln schlagen konnte, zeigten sich bereits kleine Anzeichen innerer Verwahrlosung. Durch die schlechten Erfahrungen mit den beiden letzten Pflegeplätzen wage ich es nicht mehr, für Manuela einen neuen Pflegeplatz zu suchen. Glücklicherweise war im Kinderheim Lutisbach in Oberägeri ein Platz frei und Manuela konnte am 19.Mai 1967 dort eintreten. Seither befindet es sich dort und entwickelt sich normal, seinem Alter gemäss.

Dies schrieb meine Vormünerin. Jene Person, die all dies mit mir machte. Ich war in diesen nicht ganz zwei Jahren sogar an drei verschiedenen Orten. Ich habe immer wieder beim Lesen gestaunt, wie sie sich ihre Geschichte zurecht gelogen hatte. Diese ihre Lügen erzählte sie auch an sehr vielen Personen, bei denen sie mich immer hinbrachte und die Heimtanten im Kinderheim hinterfragten nichts und machten mit.
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29.4.1972  Familie … von Baar hat sich bereit erklärt, Manuela hin und wieder über das Wochenende zu sich zu nehmen. Sie kamen heute Nachmittag, um einen ersten Kontakt aufzunehmen. Frau … fragte Manuela, wann sie zum ersten Mal kommen möchte, ob sie sie am Ende gleich mitnehmen sollten. Ohne langes Besinnen sagte Manuela ja, und so konnte sie gleich mitgehen.

 An diese Familie mag ich mich sehr gut erinnern. Es war toll bei ihnen. Sie waren reich, hatten ein Einfamilienhaus mit grossem Umschwung und zwei Kinder und ein Boxerhund. Das Mädchen war in etwa in meinem Alter und hatte alles, was man sich so als Mädchen wünschen konnte. Am meisten gefiel mir diese übergrosse Puppenstube in einem Spielzimmer im Keller. Es gefiel mir wahnsinnig gut bei ihnen. Aber wie es für mich unterdessen normal war, durfte ich eines Tages nicht mehr zu ihnen.
Die Heimtanten sagten damals zu mir, sie hätten keine Zeit mehr für mich und andere Interessen.
Ja, auch die Heimtanten logen sich ihre Geschichten zurecht.
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Obwohl ich seit 1968 auf Erstfeld im Kanton Uri zu einer Ferienpflegefamilie gehen durfte, kam es diesen Heimtanten in den Sinn, mich an den Wochenenden und auch in den Schulferien zwischen April 1972 bis April 1973 noch zu dieser Familie in Baar abzugeben. Genauso, wie Sie dies in all den Jahren zuvor, seit ich im Kinderheim Lutisbach war, immer machten. Mich hin und her zu schieben wie ein Gegenstand, nur damit ich nichts kostete.

 Kinderheim Bossard - Hürlimann im Kanton Zug.
Meine Schwester hier in der Schweiz war eine Zeit lang dort, ab wann und wie lange weiss ich nicht mehr.

3.7.1978  In einem Bericht meiner Vormünderin steht:

Dass ich zusammen mit meinem Vormünderin meine Schwester, die in Kinderheim Bossard in Unterägeri besuchte. Denn es war nicht sehr weit weg vom Kinderheim Lutisbach in Oberägeri entfernt. Ich war damals 15 und meine Schwester 8 Jahre alt. Obwohl ich schon etwas älter war, mag ich mich an diesen Besuch nicht erinnern.

Kinderheim Bossard Hürlimann Unter - Ägeri

Quellenangabe

Bossard Hürlimann Unter - Ägeri


Dieses Kinderheim ist auch bekannt unter dem Namen
Dr. Bossard. Dieses Kinderheim existiert noch heute.

Ich selber erinnere mich nur daran, dass meine Schwester im Kinderheim Bosshard in Unterägeri war und sie mich ein zweimal im Kinderheim Lutisbach in Oberägeri besuchte, sie war da etwa fünf Jahre alt.
Wir durften uns nie wirklich kennenlernen. Unsere Vormünderin sorgte schon dafür. Wir, unsere Mutter, ich und meine Schwester hatten die gleiche Vormünderin. In meinen ersten 20 Jahren sah ich meine Schwester sicherlich nicht mehr als 2 - 3 Mal. So konnte keine wirkliche Beziehung entstehen. Als ich Erwachsener war, versuchte ich dies nachzuholen. Habe sie ein paar Mal getroffen und sie sogar mitgenommen, wenn ich unsere Mutter, die in Zürich wohnte, besuchte. Kontakt zu meiner Schwester habe wie auch zu unserer Mutter habe ich seit sehr vielen Jahren nicht mehr.
Man kann nicht etwas kitten, was die Erwachsenen damals anrichteten, nämlich ganze Familien zerstört.

So hatte man Menschen damals systematisch kaputtgemacht, wir waren nicht die einzigen und das hier, was ich in meine Homepage hinein gestellt habe, ist nur ein kleiner Teil, der schriftlich in meinem Akten festgehalten wurde. Vieles haben Sie mündlich an all jene weitergegeben, die mit uns zu tun hatten. Vieles ist ganz bewusst vernichtet worden. Vieles was ich heute nun weiss haben die Behörden über Jahre hinweg zurückgehalten, obwohl sie dies per Gesetz eigentlich nicht machen durften. Ich kämpfe um meine Akten seit 1996 und musste immer wieder anfragen, die letzten bekam ich Anfangs 2022 und ich bin überzeugt, dass es noch mehr Akten gibt, die ich immer noch nicht bekommen habe. Behördenwillkür hat nie wirklich aufgehört. Das Zurückhalten meiner Akten sagt alles aus, was Sie an uns anrichteten. Es waren zu viele Straftaten. Wir hatten keine Rechte und der Staat wischt dies bis heute unter den Teppich. Daher spuckt es in sehr vielen Köpfen über Generationen herum, was wir doch für schlechte Menschen waren, die man korrigieren und in die richtige Bahn leiten musste. Wie sie dabei mit mir und meiner Mutter und auch mit ihrer Mutter meiner Grossmutter umgingen, war ihnen scheiss egal.

Meine Mutter hat über sehr viele Jahre um mich gekämpft, weil sie mich zurückhaben wollte. Man hat ihr sehr viel Leid angetan. Viele Steine in den Weg gelegt. Nachdem sie aus dieser Anstalt in Walzenhausen im Kanton Appenzell Ausserrhoden entlassen wurde, verliebte sich 1968 wieder. Sie lernten jemand kennen, kamen mich mit ihm zusammen im Kinderheim Lutisbach besuchen. Sie waren vier Jahre zusammen und verlobten sich. Meine Mutter wurde schwanger und sie wollten heiraten. Das erste Kind verlor sie und das zweite Kind, meine Schwester, kam 1970 auf die Welt. Unsere Vormünderin nahm das Kind, meiner Mutter schon kurze Zeit nach der Geburt weg. Die Erlaubnis zum Heiraten bekam sie von unserer Vormünderin jedoch erst im Sommer 1972, also zwei Jahre später, da war es zu spät. Die Erlaubnis zum Heiraten bekam sie von unserer Vormünderin jedoch erst im Sommer 1972, also zwei Jahre später. Geheiratet haben Sie nie. Im Herbst 1973 zog meine Mutter für immer in den Kanton Zürich, bekam eine nette Beiständin und durfte endlich ihr Leben leben, wie sie es wollte.
Die Vormünderin zögerte alles heraus. Solange, bis ihr Freund, der Vater meiner Schwester, die Beziehung beendete.

Alle Unterlagen, die ich vom Kinderheim Lutisbach bekam, über meine Kindheit von 13 Jahren, das sind 31 Seiten. Dazu gehören: Heimeintritt ohne Anmeldeformular-Fragebogen, Berichte, was Sie so über mich meinten, Krankheiten usw. und ein Prüfungsbogen mit Test für den Schuleintritt. Das ärztliche Zeugnis fehlt bis heute. Der Heimbericht fängt am 26.4.1967 mit der Zusage, dass ich in dieses Heim konnte an und hörte am 8.2.1979 auf, obwohl ich meinen Heimaustritt erst am 1.8.1980 hatte.

Als ich dies zum ersten Male las, fiel mir auf der ersten Seite beim Eintrag für den Namen meines Vaters auf, dass Sie tatsächlich: Italiener schrieben. Dies zu lesen, alleine zog mir die Füsse unter dem Boden weg. Haben Sie doch alle, ausser meine Mutter, immer diese Tatsache verleugnet und dass Sie nicht wissen, wer mein Vater war. Was mir auch noch aufgefallen war, dass vieles an was ich mich erinnere, gar nicht im Bericht steht. Jedoch sehr viel Schlechtes über meine schulischen Leistungen, meine schlechten Noten und dass ich nicht sehr intelligent sei. Was Sie mir auch immer wieder sagten.
Das Erstaunliche an diesem ganzen Heimbericht und in den Berichten, die meine Vormünderin geschrieben hat, dass sehr viele Schreibfehler darin vorkommen. Sie selber waren nicht besser, aber kritisierten mich, damals ein Kind, immer deswegen. 

Am 1.3.1970 steht hier: Dass meine Mutter zur Heimtante sagte, sie hätte sich psychiatrisch unterbinden lassen. Meine Mutter war jedoch zu diesem Zeitpunkt im 6. Monat schwanger und hat dies ganz sicher ich zu ihr gesagt. Ich vermute eher das unsere Vormünderin dies zur Heimtante sagte. Auch denke ich, dass unsere Vormünderin dies veranlasste. Meine Mutter wurde kurz nachdem meiner Schwester auf der Welt war zwangssterilisiert, ihr hat man jedoch einen anderen Grund angegeben, warum sie dies machen mussten. Meine Mutter war da erst 26 Jahre alt.

So hatte man meine Mutter und mich behandelt, schlecht gemacht und zu einem Menschen abgestempelt, die wir nie war. Wir wurden von den Behörden, Pflegeplätze und Institutionen, wo wir überall hinmussten, gezeichnet fürs Leben. Meine Mutter gab irgendwann auf dieser Strecke auf, um mich zu kämpfen. Sie hatte einfach keine Kraft mehr. Die hatte sie nicht einmal für sich selber.

Sie machte von mir als ich auf die Welt kam sogar ein Babyalbum, das sie mir einmal gab. Auf der Rückseite eines dieser Fotos (letztes Foto in dieser Slideshow) wo Sie zusammen mit ihrem Freund mich besuchen kam, schrieb Sie dies dazu. Es war immer ihr Wunsch eine richtige Familie zu sein und die Heimtante spottete immer über sie in meinem Bericht darüber.
Sie war eine ganz normale, gesunde Frau gewesen. Die schreckliches erleben musste, nur weil es Menschen, in ihrem Umfeld gab, die Macht, Erfolg und Gier ausübten und in den Sinn kam, ihr eine Krankheit zu geben, die sie nie hatte, damit Sie ihr, ihre Kinder wegnehmen konnten. Genau deswegen wurde sie danach überall behandelt, als wäre sie ein Stück Dreck. Soviel zu unserer Schweiz, die immer so grossartig dastehen will, es aber überhaupt nicht war und immer noch nicht ist.

Unsere grosse Tanne damals ...

Da war eine sehr grosse Tanne, auf die wir Kinder klettern durften. Wenn ich heute so zurückdenke, ein gefährliches Unterfangen und etwas eigenartig, dass die Tanten uns dies erlaubten. Zuvor mussten wir jedoch alte Trainer anziehen und dann ging es los. Oft machen wir ein Wettklettern, wer zuerst in der Spitze oben ist. Oben angekommen, war es ein Gefühl von Freiheit. Und beim Hin und Her schwingen ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.

Schulhaus in Oberägeri Ed. Iten – Nussbaumer, Oberägeri

Quellenangabe
Schulhaus in Oberägeri

Ed. Iten – Nussbaumer, Oberägeri

Hier ging ich von 1970 – 1981 in die öffentliche Schule.

Ich wurde nicht nur im Kinderheim von den Heimtanten und Kinder geschlagen, gemobbt und eingesperrt. Es ging in der Schule weiter, von fast allen Schülern und einigen Lehrer, wurde ich wie Dreck behandelt. Gewisse schlugen mich sogar. Vor allem, wenn der Notendurchschnitt der Klasse nicht gut war.

Ein Lehrer warf regelmässig ein dickes Buch, sein Schlüsselbund oder eine Wandtafelkreide nach mir. Der andere zog regelmässig an meinen kurzen Haaren seitlich an den Ohren oder an den Ohren, wenn ich Schreibfehler machte. Bei wieder einem anderen Lehrer musste ich regelmässig vor die Türe bei der Garderobe auf der Bank sitzen.Aber musste den Kopf hinhalten, weil ich ein Heimkind war.

Wir hatten damals in meiner Schulzeit noch katholische Klosterfrauen. Eine war besonders böse, jedoch nicht nur zu mir. Sie erteilte regelmässig „Tatzen“ mit einem dicken Lineal auf den Handrücken. Bei Ihr gab es sogar die Note null, wenn ihr etwas nicht passte. Die andere Klosterfrau hatten wir in er Handarbeitsstunde: Beim Häkeln, wenn man dies falsch herum machte, schlug sie mit einem Stock aus Holz auf die Finger.

Mein einziger Freiraum, wo ich meistens meine Ruhe hatte, war auf dem Heimweg.
Ich vergass die Zeit, weshalb ich dann immer zu spät ins Kinderheim zurückgekehrt. Dort wurde ich dafür bestraft, dass ich zu spät zum Mittag- oder Abendessen kam. Da ich kein Dessert mochte, war mein ganzes Mittagessen alles in der Suppe, mitsamt des Salats. Das Abendessen bestand aus Wasser und Brot.

Die beiden Heimtanten gingen im Mai 1977, da war ich 14 Jahre alt. Es kam ein junges Heimleiterehepaar. In diesen drei Jahren, bevor ich aus dem Kinderheim kam, durfte ich ein wenig Kind sein. Jedoch was die Vormundschaft anging, konnte auch die neun Heimleitung, sowohl andere Personen nichts gegen Ihre Macht tun.
Denn meine Vormünderin bestimmte immer noch weiter mein Leben.

Mai 1965
Juni 1968

Nach dem Heimleiter Wechsel bekam ich einen Schuhkarton, den Sie beim Aufräumen des Büros von dieser Tante fanden. Darin waren all meine persönlichen Gegenstände, die ich beim Heimeintritt bei mir hatte: Mein Didi „eine Puppe“, eine Silberkette mit meinem Namen, darauf, 50 Franken. Eine hellblaue Bluse mit einem weissen Röckli und Zeichnungen, die ich als Kleinkind gemalt habe.
Die Tanten nahmen mir beim Heimeintritt am 19.5.1967, da war ich gerade einmal 3 Jahre, 9 Monate alt, alles weg, was ich mitbrachte, so als ob ich in ein Gefängnis eingeliefert wurde.
Daran sieht man, wie grausam Menschen sein können.

15.9.1977 Steht in meinem Heimbericht ein Gespräch von meiner Mutter, was Sie am Telefon sagte:
Sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie so lange nichts von sich hören liess. Sie habe eine schwierige Jugendzeit hinter sich. Bis 24 Jahren habe sie in Heimen gewohnt und sei viel geschlagen worden. Sie habe noch ein zweites Kind, welches genauso nervös sei wie sie. Nun sein sie unterbunden, leider stehe sie immer noch unter Vormundschaft. Zurzeit arbeite sie halbtags im Rathaus, daneben stemple sie und sie leide unter Depressionen, zwei Selbstmordversuche seien gescheitert.

Durch unsere Vormünderin durfte meine Mutter zwei oder drei Mal ins Ländli zur Kur gehen.
Meine Mutter war immer gerne dort. Sie sagte zu mir: Alle seien so freundlich zu ihr und sie komme etwas zur Ruhe. Vor allem konnte sie mich im Kinderheim Lutisbach besuchen, das nur ein paar Kilometer entfernt war. Einmal, so mag ich mich erinnern, besuchte ich sie dort. Nicht nur dies ist für mich eine positive Erinnerung in meiner Kindheit im Ägerital. Denn einige Kinder wie auch ich aus dem Kinderheim durfte über ein paar Jahre dort in die Jungschar gehen. Dies ist ähnliche wie bei dem Pfadfinder. Wir durften sogar in diese organisierten Lager, die in den Schulferien stattfanden, gehen. Dort vergass ich dann alles und alle Kinder und Erwachsenen behandelten mich nicht wie eine aussätzige.

Gesammtansicht Ländli Oberägeri 06279 Verlag Ländli

Quellenangabe

Gesamtansicht Ländli Oberägeri   

06279 Verlag Ländli  

6.4.1969 Besuchssonntag: Die Mutter kam mit ihrem Freund. Sie ist im Ländli in den Ferien. Sie hatte eine Auskratzung. Diese Auskratzung war eine Fehlgeburt, die meine Mutter hatte. Sie durfte dann ins Ländli zur Kur.

27.11.1980 war der Termin bei der Berufsberatung in Luzern, das heisst meine Vormünderin wollte dies.
Ich erinnere mich, dass ich mit dem Zug auf Luzern fuhr und meine Vormünderin dort traf. Zuerst durfte ich auf 3 oder 4 Seiten, wo alles Berufe stand, ankreuzen, welche Berufe mir gefielen. Dann fragte dieser Berater meine Vormünderin, wie meinen Schulnoten seien, Sie bestimmte den ganzen restlichen Verlauf dieses Gespräches. Männerberufe kamen nicht infrage und die anderen, so meinte sie, reichen nicht für meine schlechten Leistungen. Ich erinnere mich, als wäre es gerade eben. Sie machte mich herunter, als wäre ich der letzte Dreck. Für Sie war von Anfang an klar, was ich ihrer Meinung nach erlernen musste. Für Sie kam nur einen Beruf infrage, damit ich ein anständiger Ehemann bekäme, heiraten und Kinder kriegen könne, meinte Sie. Eine Lehre als Familienhelferin. Wie im tiefsten Mittelalter dachte ich, hatte jedoch keine andere Wahl. Für mich fühlte es sich damals an, als würde sie mir mit einem Basketballschläger auf den Hinterkopf schlagen. Sie ignorierte die neue Leitung des Kinderheimes, der mein handwerkliches Geschick erkannte und sich bemühten, dass ich eine Lehre in Oberägeri in einem Betrieb mache. Eine Lehre als Schreiner, Velomechaniker oder Gärtner und dass ich bis nach der Lehre im Kinderheim bleiben könnte. Mir hätte eine Schreiner oder Velomechaniker Lehre sehr gefallen und vor allem nicht von heute auf morgen ohne Hilfe in ein Leben hinausgeworfen zu werden, indem mir niemand half. 

Es war eine erzwungene Lehre, die sie mir vorschrieb: Was ich wollte oder welche Fähigkeiten ich hatte, war ihr scheissegal.

Mein Heimaustritt war am 1. August 1981, ich zog von diesem Kanton in die Agglomeration in den Kanton Luzern, wo mein obligatorisches Haushaltslehrjahr anfing. Das damals einzige Vorpraktikum, das obligatorisch für alle Mädchen nach der Schule war. Die anderen Vorpraktikum die ich noch machen musste und meine Vormünderin zu mir sagte, dass diese obligatorisch seine, das war eine weitere Lüge von Ihr.  Das Einzige, was ich durchsetzen konnte, war, dass ich nicht ins Welschland musste. Da habe ich mich sehr dagegen gewehrt: Keine zehn Pferde würden mich dorthin bringen, sagte ich immer, als sie mir damit drohten, wenn ich nicht anständig sei.

Nachdem ich alles absolviert hatte, stand ich ohne nichts da. Das Geld, das ich mühsam in diesen 5 Jahre ersparte und eigentlich für meine erste Wohnung und Möbel hätte sein müssen, brauchte ich während diese erzwungene Lehre. Ich stand mit 0 Franken, ohne Arbeit und Wohnung und ohne Hilfe da. Dazu verfolgte mich diese schreckliche Angst, wieder unter Vormundschaft zu kommen.

Ich lebe bis heute im Kanton Luzern. Unter Vormundschaft stand ich nie mehr, jedoch was die Behördenwillkür angeht, das hat sich bis heute nicht zum Besseren verändert. Es fühlt sich oft an, als hätte ich einen riesigen sichtbaren Stempel auf meiner Stirne. Ich wäre überhaupt nicht erstaunt, wenn meine Vergangenheit in all meinen Dossier in den jeweiligen Ämtern vermerkt ist.

Veranstaltungen zur sozialen Fürsorge im Kanton Zug. Der Kanton Zug macht die Ergebnisse der historischen Aufarbeitung der sozialen Fürsorge analog, digital und live einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

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