Kinderheim Forsthaus
A. Iten - Iten
Unterägeri, meine Mutter mit mir zusammen, nach kurzer Zeit musste Sie weg und ich blieb alleine zurück.
Stiftung evangelisches Kinderheim
Lutisbach
Oberägeri
in der Zentralschweizerischen Diaspora, wo ich dann war.
Kinderheim Bossard Hürlimann / Dr. Bossard Unterägeri, wo meine Schwester aus der Schweiz eine Zeit lang war.
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Ich blieb nach der Trennung von meiner Mutter noch etwa 5 Monate im Kinderheim Forsthaus A. Iten - Iten in Unterägeri. Danach kam ich am 23.8.1965 zu diesem jungen Ehepaar nach Horw im Kanton Luzern. Dann zog ich mit ihnen in den Kanton Bern. Dort holte mich meine Vormünderin am 24.10.1966 wieder ab und brachte mich nach Menziken in den Kanton Aargau zu einer Pflegefamilie. Auch hier holte sie mich, noch nicht ganz 4-jährig schon wieder ab und ich kam in diesen Kanton zurück, in das evangelisches Kinderheim Lutisbach in Oberägeri.
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Meine Schwester hier in der Schweiz kam viele Jahre später auch durch die gleiche Vormünderin, die meine Mutter und ich schon hatten, hier in diesen Kanton in das Kinderheim Bossard Hürlimann in Unterägeri.
Wir hatten alle drei die gleiche Vormünderin.
Fast meine ganze Kindheit und Jugend verbrachte ich im
Ägerital.
Dieses Kinderheim existiert heute nicht mehr, es wurde vor vielen Jahren abgerissen.
Da ich im Forsthaus 1965 und im Lutisbach 1967 bis 1981 war, habe ich mich gemeldet und im Oktober 2019 ein Interview gegeben um meine Geschichte zu erzählt, die man hier in meiner Homepage nachlesen kann.
Ich suche immer noch diese Verbindung zum Kinderheim Forsthaus. Wenn Sie etwas darüber wissen, wenden Sie sich über Kontakt per E-Mail an mich. Danke.
Heute weiss ich mehr Details, denn wir kamen schon im Februar 1965 hier ins Kinderheim Forsthaus Iten - Iten nicht wie ich damals vermutete im April oder Mai und dies in dieser PDF - Datei im 20 Sept. 2011 geschrieben habe, der Rest jedoch stimmt.
Meine Mutter kam mit mir dorthin und nach 3 - 4 Wochen wurden wir für
immer getrennt. Sie sagte mir, dass sie in eine Anstalt musste und dort
mit Medikamenten vollgepumpt wurde. In dieser kurzen Zeit musste sie
arbeiten und erzählte mir später davon, dass sie mich schlecht behandelt
hätten. Wenn sie mich sehen durfte, war dies nur in einem Besuchszimmer
und sie musste auf dem Sofa sitzen. Mehr durfte sie nicht. Auch, dass
ich in dreckigen und zu grossen Kleidern wie ein verwahrlostes Kind
herumlief. Das mein Bettchen extrem nach Urin stank und die Bettwäsche
selten ausgewechselt wurde. Ich wurde nicht oft gewaschen und stank
fürchterlich nach Urin. Dazu wurde ich dort oft verprügelt und war in
einem sehr schlechten Zustand.
Ich war klein um mich richtig zu erinnern, jedoch machte mir dieses
Haus Angst, denn die Räume waren dunkel. Die Ängste vor der Dunkelheit,
die ich bis heute habe, kommen nicht nur von den Kinderheimen in Braunwald, wo ich war, sondern auch vom Forsthaus und mein
erster sexueller Missbrauch passierte dort. Ich war, wie ich es heute
weiss, etwas mehr als 5 Monate im Forsthaus. Als ich zwei Jahre später in das Kinderheim Lutisbach in Oberögeri kam und wir bei diesem Haus vorbeispazierten, sagte ich immer, da war ich auch einmal. Also konnte ich mich gut daran erinnern.
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Ich fragte in der Gemeinde Unterägeri,
sowohl im Staatsarchiv Zug nach, ob es Akten von mir und meiner Mutter über
den Aufenthalt im Kinderheim Forsthaus gab. Sie haben keine gefunden, da
das Heim privat geführt wurde. Auf einer Liste, die ich habe, steht,
dass es eine private Schule war. Ein Heilpädagogisches ausgerichtetes
Heim, gegründet von Franz Josef Iten
und seiner Tochter Anna für Kinder aller Altersstufen als
Erholungsstätte.
Meine Nachforschungen über das Forsthaus Iten – Iten in Unterägeri wo ich zwischen Februar 1965 bis im August 1965 hinkamen. Ich fing ich am 7. Dezember 1996 an zu suchen. Schrieb ein Brief an die Gemeindeverwaltung, Vormundschaftsbehörden in Unterägeri. Mit weiteren Telefonaten und Anfragen dann im 2011, 2014 und 2019. Hier einige Antworten. Alles, was über das Forsthaus herausgefunden habe, steht auf dieser Seite. Über meinen längeren und den kurzen Aufenthalt meiner Mutter und warum wir dort getrennt wurden habe ich nirgends etwas gefunden ausser dieses einzige Aktendokument, indem nur der Name des Hauses steht.
Zeitungsartikel von 1977, was aus dem Forsthaus geworden ist. Dieser Ausschnitt habe ich von der Gemeinde Unterägeri bekommen.
Dieses Haus existiert heute nicht mehr.
Auf Seite 19 in dieser PDF Datei: Unterägeri Kinderheim Forsthaus
Lutisbach Stiftung evangelisches Kinderheim in der
Zentralschweizerischen Diaspora Oberägeri.
Dieses Kinderheim existiert noch heute.
Zum
Kinderheim Lutisbach
zählte ein grosser
Spielplatz mit Sandkasten. Viel Wiese und Bäume rund herum. Ein nahegelegener
Wald und ein See. Zum Kinderheim gehörten ein Bootshaus mit Ruderboot und eine
kleine Wiese. Wir Kinder konnten uns
austoben, wenn es uns dann erlaubt wurde. Im Sommer gingen wir Schwimmen. Das Ruderboot
durften wir jedoch nur in Begleitung eines Erwachsenen
benutzen. Velofahren um
den See auch nur in Begleitung von Erwachsenen. Dazu bot der grosse Spielplatz
beim Haus viele interessante Möglichkeiten. Im Winter natürlich direkt neben
dem Haus Skifahren oder Schlitten. Jedoch erst, nachdem wir unsere Hausaufgaben
gemacht und die Erlaubnis von diesen beiden Tanten erhalten hatten.
Dies schrieb meine
Vormünderin im Mai 1967 in einem Ihrer Berichte über mich. Das war, als ich,
noch nicht einmal vierjährig, in das Kinderheim Lutisbach kam. Jedoch hörten
Sie dort über weitere Jahre nicht auf, mich von Ort zu Ort zu sehr vielen
weiteren, mir fremden Personen abzugeben.
Meine Entwurzelung weiter ...
Das schreibt meine Vormünderin in einem Bericht vom 3. Mai 1967
über das Kinderheim Lutisbach.
Diese Voraussetzung ist bei Pflegeplätzen nicht unbedingt gegeben. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, das Kind in einem Heim zu platzieren. Im Kinderheim Lutisbach in Oberägeri konnte ein Platz gefunden werden. Lutisbach ist ein kleines Heim mit ca. 20 Kindern. Die Kinder besuchen die Schule von Oberägeri und können bis zum Schulaustritt im Heim bleiben. Die Heimleitung ist bereit, Manuela nach dem 16. Mai 1967 aufzunehmen. Die Kosten belaufen sich auf Fr. 240.- pro Monat plus Krankenkasse von 6.90 Fr. und Nebenauslagen. Wir sind der Ansicht, dass es im Interesse und Wohle des Kindes ist, wenn es in diesem Heim nun die nötige Geborgenheit findet. Wir empfehlen daher, diesem Gesuche zuzustimmen. Hochachtungsvoll
Die
relativ kleine Kinderzahl im Kinderheim Lutisbach, gestattet den Erzieherinnen
und der Heimleiterin auf das einzelne Kind einzugehen. Somit ist eine
sorgfältige Erziehung gewährleistet.
Ausschnitt aus einem ihrer Berichte über mich:
Der
Gesundheitszustand des Kindes ist gut. Namhafte Krankheiten hat es keine
durchgemacht. Manuela ist kräftig gebaut und hat ein gutes Aussehen.
Sie hatten definitiv keine Ausbildung zur Heimleitung. Ich in all den Jahren nichts gemerkt, denn ich und ein paar andere Kinder, wir wurden ganz sicher nicht Kinderrechten erzogen.
Wir hatten eine liebe Köchin, die Tante Röösli. Sie war für das Essen zuständig und trug auch diese Aargauer Trachten. Dazu kam regelmässig eine Frau, die in Oberägeri wohnte 1 Mal in der Woche zum putzte. Sie machte die Wäsche von uns allen und war meisten im Keller, in der Waschküche oder im Trockenraum / Bügelraum anzutreffen.
Dies auf 18 - 20 Kindern. Im 1. Stock waren die Knaben in 3 Zimmer und auf dem 2. Stock die Mädchen in 4 Zimmer auf jedem Stock 1 Bad mit WC,
dass jedoch nur die ganz kleinen oder kranken Kinder benutzen durften. Dazu auf jedem Stock und im Parterre 2 WC.
Wenn man ins Badezimmer oder auf die Toilette musste, konnte man dies von innen nicht abschliessen.
So etwas wie eine Privatsphäre, das gab es ganz sicher nicht.
Wir Kinder mussten täglich im Heim unsere Pflichten erledigen. Unser Bett
machen, putzen, Küchendienst, Rüstdienst
usw.
Sogar für die Lebensmitteleinkäufe wurden wir grösseren Kinder eingeteilt. Am Samstag im Haus und alles ums Haus draussen putzen.
Die schulpflichtigen Kinder gingen in die öffentliche Schule und jene im Kindergarten Alter hatten dies im Heim. Die Tanten nannten es "Rückmik". Dazu der tägliche Zwang, ein Instrument zu spielen. Ich hatte meine verhasste Flöte.
Mit all diesen Pflichten blieb wenig Spielraum, um Kind zu sein.
Heimeintritt
19.5.1967 Ausserehelich
/ Protestantisch
Name des Vaters: unbekannt, jedoch bei Bürgerort steht: Italiener
Meine Vormundin wusste immer, wer er war, denn sie hatte auch eine Kopie meines Originals, das mir meine Mutter gab und noch viele weitere Akten. Sie kannte seinen Vor- und Nachnamen, sein Geburtsdatum und dass er die Vaterschaft anerkannte. Auch wusste sie immer, wo er wohnte, denn alle Saisonier in der Schweiz mussten sich in ihren jeweiligen Gemeinden an- und abmelden.
Bei den allgemeinen
Charakteranlage des Kindes steht: verträglich, liebesbedürftig und anhänglich.
Das ist normal, weil ich am 19.5.1967 gerade einmal 3 Jahre,10 Monate alt war.
Erster Heimeintsrittbericht: 1967 - 26.4. Die Gemeindefürsorgerin von Horw. Frl. M. Steinmann, fragte, ob sie die bald vierjährige Manuela bei uns aufnehmen könnten. Wir sagten zu.
Es ist das einzige Dokument (Anmeldeformular des Kinderheim Lutisbach), auf dem das Kinderheim Forsthaus erwähnt wird. In
allen Berichten von Horw hatte meine Vormündern das Forsthaus nicht
erwähnt, wie viele andere Orte, wo ich überall hingebracht wurde.
Manuela wurde in Liestal geboren.
Nachher kam es mit seiner
Mutter ins Frauenheim Wolfbrunnen Lausen. Nach zwei Jahren musste
Mutter und Kind dort weg. Wir versuchten Mutter und Kind zusammen
an den gleichen Platz zu bringen, was im Kinderheim Forsthaus Unterägeri
möglich war. Nach kurzer Zeit musste die Mutter aber wieder fort, das
Kind blieb einige Monate dort. Dann wurde es in eine Pflegefamilie nach
Horw
platziert. Leider dauerte dieses Pflegeverhältnis nur ca.
1 Jahr. Seit Oktober 1966 ist es an seinem zweiten Pflegeplatz, das es
wieder verlassen muss, da sich die Pflegemutter zu viel zugemutet hat
und
gesundheitlich geschwächt ist.
Neben Manuela hatte sie noch drei weitere Pflegekinder, zwei davon
Adoptivkinder. Das Kind sollte nun bis
zum Schuleintritt in Ihrem Heim bleiben können.
Diesem Anmeldeformular ist ein ärztliches Zeugnis auf
unserem vorgedruckten Fragebogen beizulegen.
Dieses Zeugnis habe ich bis
heute nicht gefunden.
Bei diesem ersten Platz,
wo ich nach dem Kinderheim Forsthaus hin musste, war ich
ca. 14 Monate
dort. Ich zog sogar am 1.6.1966 mit dem Einverständnis meiner Vormünderin in den Kanton Bern.
Es war ein junges Ehepaar ohne Kinder und keine Pflegefamilie.
Auch hier schrieb unsere Vormünderin fast 1 Jahr später die Unwahrheit sogar in das Anmeldeformular des Kinderheim Lutisbach hinein. Man sieht dies ganz eindeutig an der Unterschrift von Ihr auf diesem Dokument.
Meine Vormünderin versprach Ihnen mich
zu Adoptieren. Es wäre eine Zwangsadoption hinter dem Rücken meiner
Mutter gewesen.
Am zweiten Platz war es eine Pflegefamilie mit Kindern, sie wollte mich
jedoch, als es ihr gesundheitlich nach ein paar Wochen besser ging,
wieder zu sich nehmen, was die Vormünderin und die Heimtanten nicht guthiessen.
Meiner Mutter sagte unsere Vormünderin, ich müsse ins Kinderheim, weil ich mich dort nicht gut verhalten hätte.
So verdrehte sie alles zu ihren Gunsten, und schrieb sehr wenig hinein oder log sich eine Geschichte zurecht. In ihren Bericht von Horw über mich fehlen sehr viele Angaben zu den Orten und Leute wo ich überall hin musste.
Im Bericht Horw steht:
Seine Mutter befindet sich noch bis Ostern d.J. im
Töchterheim Sonnenberg, Walzenhause
im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Sie besucht das Kind ca. 2 - 3-mal pro
Jahr. Häufiger Besuch würde von der Heimleitung nicht geschätzt. ... Betschart
hingegen möchte den Kontakt mit dem Kind auf keinen Fall aufgeben.
Meine Mutter besuchte mich nie 2-3-mal im Jahr, das kam sehr selten vor.
Sie durfte im ersten Jahr gar nicht kommen und später sagten die
Heimtanten: Sie dürfe mich nur besuchen, wenn ihre Mutter, meine
Grossmutter dabei sei. Ich mag mich an dieses Gespräch sehr gut
erinnern, wir standen in der grossen Halle des Heimes. Die eine
Heimtante sagte dies zu meiner Grossmutter. Wenn Sie mit mir ins Dorf oder Restaurant wollten, mussten Sie zuvor fragen.
Bin als Linkshänderin in dieses Kinderheim Lutisbach gekommen und wurde auf Rechts umerzogen.
Ich habe Erinnerungen an das Zeichnen und Schreiben mit der linken Hand.
An diese Umerziehung kann ich mich jedoch nicht erinnern. Gewisse
andere Kinder durften weiterhin mit der linken Hand schreiben.
Es hing davon ab, ob man ein gutes Kind war, oder wie ich ein Bastard, also böses Kind. Viele Jahre später ohne es zu merken fing ich bei der Arbeit an,
meine linke Hand wieder zu benutzen. Irgendwann in meinem Berufsalltag
wurde ich sogar von zwei Vorgesetzten, es waren Frauen so richtig
zusammengeschissen, warum ich nicht die rechte Hand benutze, so wie sie
es mir zeigten und ich sei doch Rechtshänder.
Ich war schockiert über das Verhalten dieser Frauen, wir leben doch im 21. Jahrhundert
Ich wurde mehrere Male an zu vielen Orten sexuell missbraucht.
Meine Missbräuche, an die ich mich immer mehr erinnern kann. Sie kommen nachts in meinen Albträumen und verfolgen mich bis heute!
Diese Missbräuche waren zwischen dem 3/4 Lebensjahr, bis ich etwa 11/12 Jahre alt war.
Sie halten mich an den Händen an den Füssen und am Körper fest, kann mich nicht wehren, habe Angst, will schreien. Das ist die Erinnerung an diese zwei Jugendlichen im Kinderheim Lutisbach, die mich missbrauchten.
Ob sie dies zusammen machten oder jeder für sich, ob mehrere Male, an das mag ich mich nicht mehr erinnern.
Ich weiss, wer sie sind mit Vor- und Nachnamen. Sie machten dies noch mit andern Mädchen. Die Heimtante wusste es.
Ein älterer Herr, seine Silhouette, seine Gestalt kommt nachts in mein Zimmer. Er legt sich zu mir, ich ersticke fast, bekomme keine Luft, ich habe Angst. Es ist dieser reformierte Pfarrer Sp. vor dem ich Angst hatte, in einem dieser Kinderheime in Braunwald. Er kam sogar in den Lutisbach zu Besuch, die Heimtanten nannten ihn beim Vornamen.
Ich weiss, sein Vorname und Nachnamen habe es sogar gemeldet. Diese
Schwestergemeinschaft Zollikerberg
Neumünster
im Kanton Zürich. Sie wussten nichts und wiesen, wie könnte es anders sein, meine Beschuldigungen zurück. Dazu hatte ich noch ein Telefongespräch mit dieser Pfarrersfrau. Ihr Mann war der Nachfolge Pfarrer jenes Pfarrers.
Als ich ihr sagte, dass er mich damals missbrauchte, schwieg sie über mehrere Sekunden. Sagte dann, sie wisse
von nichts und lenkte schnell auf ein anderes Thema ab. Für mich war
ihre Reaktion sehr eindeutig, dass sie und auch andere wussten, dass
er
sich an kleinen Kindern verging.
Auch in Braunwald, bei dieser Privatfamilie, da war ein älterer Herr.
Kenne sein Nachname. Er erscheint mir nachts in meinen Albträumen in
Form eines sehr bösen Gesichtes. Ich hatte schreckliche Angst vor ihm
und vor dieser Dunkelheit. Er nahm beim Essen immer sein Gebiss heraus. Diese Pfarrersfrau sagte zu mir am Telefon, dass er gewalttätig und ein sehr böser, aggressiver Mann gewesen sei, der immer sehr viel
Alkohol trank. Alle im Dorf hätten Angst vor ihm gehabt.
Ob er mich auch missbrauchte, daran kann ich mich nicht erinnern. Nur, dass er gewalttätig und böse zu mir war.
Ein jüngerer Mann mit dunklen Haaren, an seinen Namen kann ich mich
nicht mehr erinnern. Jedoch an diesen dunklen Gang, mit einem roten
Teppich auf dem Boden, viele Türen rechts und links. Es war in einem der Ferienlager, entweder jenes in Adelboden, wo wir 1973 mit dem ganzen Kinderheim Lutisbach hingingen oder in diesem Lager im Welschland, wo ich auch einmal war. Es kann gut möglich sein, dass ich in beiden dieser Ferienlager missbraucht wurde.
Da ist diese Treppe, in der reformierten Kirche von Mittenägeri und diese
Angst, wenn ich nach unten schaue. Diese Treppe in der Kirche, die in
die Dunkelheit nach unten führte. Jener dunkle Raum. Es beschleicht
mich ein komisches, beklemmendes Gefühl, wenn ich daran denke. Etwas Schlimmes
Geschah
dort unten mit mir. Auch ekelte es mich an, wenn ich ihm die Hand geben
musste. Dazu sagte ich immer, dass ich von ihm nie konfirmiert werden will, wenn es dann so weit sei. Ich wusste lange Zeit nicht warum. Jetzt
schon, denn auch jener Pfarrer R. missbrauchte mich.
Dieser Ekel hatte ich nicht nur bei jenem reformierten Pfarrer in Mittenägeri, ich
hatte ihn auch, wenn ich jener Tante im Kinderheim Lutisbach
später als ich erwachsen war, einmal an einem Treffen die Hand geben
musste. Da war etwas, denn ich musste nicht nur einmal in ihr privates
Zimmer gehen. Sie lag dann jeweils im Nachthemd mit langen grauen
offenen Harren, in ihrem Bett. Dort habe ich etwas immer wieder erlebt,
dass so schlimm für mich war, dass ich bis heute ein Blackout, Schock habe. Ich bin mir ziemlich
sicher, dass sie mich jeweils missbrauchte. Denn wenn sie mich badete,
weil die andere Tante die mich normalerweise Badete, frei hatte, rieb
sie mir dann jeweils immer mit dem Waschlappen sehr lange und fest mein
Geschlechtsteil. Solange bis es schmerzte.
Sie wollte ihre Sünden und diese Sünden, die all jene anderen an mir machten, wegwasche. Denn sie wusste alles und fühlte sich schuldig und schämte sich dafür.
Ich sah sogar einmal zu, wie sie einenem älteren Knaben der Nackt in der Badewanne stand, das Gleiche machte wie mit mir. Auch bei ihm rieb und wusch sie sein Geschlechtsteil sehr lange mit
dem Waschlappen.
Heute weiss ich, was sie da gemacht hatte und ich vermute schwer, sie machte dies auch mit anderen Knaben vom Kinderheim.
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Ich wachte in all diesen Albträumen schweissgebadet auf und kann nicht
mehr atmen. Schnappe nach Luft und über Minuten liege ich ganz starr da.
Ich kann mich nicht bewegen.
Dies verfolgt mich dann oft noch durch den ganzen Tag, so real waren diese Träume. Ich erlebe sie immer wieder und wieder so als ob ich wieder in meiner Kindheit wäre.
Wie viele Erinnerungen, Fetzen, Flashbacks, Trigger kommen noch hervor. Es sind zu viele, die in regelmässigen Abständen kommen.
Das war mein Missbrauchsmonster.
Gezeichnet im Juni 1970, ich war da fast 7 Jahre alt.
Ich fand diese Erwähnung, dass sie mich im Zimmer eingesperrt hatte, einmal im ganzen Heimbericht. Sie machte dies jedoch oft und auch mit anderen Kindern.
Sehr viele Jahre verfolgten mich auch diese Erinnerungen. Eingesperrt
nicht nur in meinem Zimmer, auch in Zimmer von anderen Kindern wo ich mein Mittagsschlaf machen musste. Im Heizraum oder im Keller,
entweder wo die Kartoffeln waren oder wo die Äpfel waren. Sogar im
Nähzimmer oder Badezimmer. Dort musste ich am Abend als Strafe, weil ich
nicht schlafen konnte bei der Dusche auf einer Holzbank vis-a-vis, mit
einem kleinen Abstand das WC, sitzen. Nur mit Pyjama und Finken ohne
Socken.
Bevor sie den Raum mit dem Schlüssel
von aussen abschloss, schraubte die Tante jeweils in diesen Räumen die
Glühbirne heraus. Dies machte sie überall, wo sie mich einsperrte. Es
war dann dunkel, ich hatte Angst, es war kalt und ich fror immer. Das einzig Interessante, im Badezimmer war, dass Fenster es hatte
längliche Rillen. Die Lichter der Autos auf der Strasse. Gelb und rot leuchteten dadurch
komisch. Mit einem Auge oder wenn ich schielte, das war meine
Ablenkung. Um 21 Uhr kamen die grossen Mädchen, dann durfte ich endlich ins
Bett.
Völlig durchgefroren, konnte ich noch schlechter
einschlafen, als sonst.
Wir kleinen,
noch nicht schulpflichtigen Kinder mussten einen Mittagsschlaf machen.
Zu oft musste diesen im Badezimmer verbringen. Auf diesem kalten Plättliboden
nur mit einer dünnen Schaumstoffmatte und einer dünnen Wolldecke. Es
hatte eine Heizung in diesem Raum, es war jedoch immer sehr kalt
dort.
Von anderen Kindern wurde ich in den Putzschrank gesperrt. Es war dunkel und eng. Ich stand dort im Schrank auf einem Blocher
und konnte mich nicht mehr bewegen, es roch nach Politur und ich
schrie, lasst mich heraus. Mehr als einmal wurde ich sogar in mein Spielzeugschränkli im unteren Stock, wo die Knaben waren eingesperrt. Diese waren mit verschiedenen Farben gekennzeichnet und ein jedes Kind hatte eines, um seine Spielsachen dort aufzubewahren. Meines war rot und da ich fast keine Spielsachen besass, fast leer.
Einmal machten wir einen Essstreik. Wir waren 6 Kinder, die sich weigerten und sassen auf dem Baum bei der Rutschbahn. Als dann alle assen, gingen wir zu den Nachbarn und erzählten, was für ein "grusiges" Essen wir gerade wieder bekamen. Sie gaben uns Bananen und Guetzli. Wir wurden natürlich bestraft, die Strafe bin ich mir nicht mehr sicher, welche. Da ich so viele Strafen bekam. Glaube, es war Radioverbot und wir durften eine Zeit lang nicht mehr draussen spielen. Dazu gab es Sackgeldentzug, bis wir den ganzen Betrag zurückbezahlt hatten.
Da es immer zum Nachtessen nochmals aufgewärmt wurde und ich dies auch verweigerte, ass ich dann 24 Stunden nichts mehr.
Heute lebe ich deswegen mit einer Essstörung. Essen ist für mich ein notwendiges Übel und eine Auswirkung dieser Erziehung.
9.11.1971 Auch Manuela war beim Mittagstisch wieder sehr übermütig und wusste kaum wie sich benehmen. Klaps zur Abkühlung …
Körperliche Gewalt war bei mir an der Tagesordnung, nicht nur im Kinderheim von den Tanten und gewissen Kindern. Sogar in der Schule von gewissen Lehrern und Mitschülern bekam ich oft auch so einiges ab.
Bei Manuela, da bisher noch nirgends Wurzeln schlagen konnte, zeigten sich bereits kleine Anzeichen innerer Verwahrlosung. Durch die schlechten Erfahrungen mit den beiden letzten Pflegeplätzen wage ich es nicht mehr, für Manuela einen neuen Pflegeplatz zu suchen. Glücklicherweise war im Kinderheim Lutisbach in Oberägeri ein Platz frei und Manuela konnte am 19.Mai 1967 dort eintreten. Seither befindet es sich dort und entwickelt sich normal, seinem Alter gemäss.
Dies schrieb meine
Vormünerin. Jene Person, die all dies mit mir machte. Ich war in diesen nicht
ganz zwei Jahren sogar an drei verschiedenen Orten.
Ich habe immer wieder beim Lesen gestaunt, wie sie sich ihre Geschichte zurecht gelogen hatte.
Diese ihre Lügen erzählte sie auch an sehr vielen Personen, bei denen sie mich immer hinbrachte und die Heimtanten im Kinderheim hinterfragten nichts und machten mit.
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29.4.1972 Familie … von Baar hat sich bereit erklärt,
Manuela hin und wieder über das Wochenende zu sich zu nehmen. Sie kamen heute Nachmittag,
um einen ersten Kontakt aufzunehmen. Frau … fragte Manuela, wann sie zum ersten
Mal kommen möchte, ob sie sie am Ende gleich mitnehmen sollten. Ohne langes
Besinnen sagte Manuela ja, und so konnte sie gleich mitgehen.
Zu dieser Familie in Baar ging ich etwa 1 Jahr lang zwischen 29. April 1972 und April 1973 meistens an den Wochenenden.
An diese Familie mag ich mich sehr gut erinnern. Es war toll bei ihnen.
Sie waren reich, hatten ein Einfamilienhaus mit grossem Umschwung
und zwei Kinder und ein Boxerhund. Das Mädchen war in etwa in meinem Alter und
hatte alles, was man sich so als Mädchen wünschen konnte. Am meisten gefiel mir diese übergrosse Puppenstube in einem
Spielzimmer im Keller. Es gefiel mir wahnsinnig gut bei ihnen. Aber wie es für
mich unterdessen normal war, durfte ich eines Tages nicht mehr zu ihnen.
Die
Heimtanten sagten damals zu mir, sie hätten keine Zeit mehr für mich und andere Interessen.
Ja, auch die Heimtanten logen sich ihre Geschichten zurecht.
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Obwohl
ich seit 1968 auf Erstfeld im Kanton Uri zu einer Ferienpflegefamilie gehen
durfte, kam es diesen Heimtanten in den Sinn, mich an den Wochenenden und auch in den Schulferien zwischen April 1972 bis April 1973 noch zu dieser Familie in Baar abzugeben.
Genauso, wie Sie dies in all den Jahren zuvor, seit ich im Kinderheim Lutisbach war, immer machten. Mich hin und her zu schieben wie ein Gegenstand, nur damit ich nichts kostete.
Kinderheim Bossard - Hürlimann im Kanton Zug.
1978 war meine damals 8-jährige Schwester hier in der Schweiz im Kinderheim Bossard, wie lange sie in diesem Kinderheim war, weiss ich nicht mehr.
3.7.1978 In einem Bericht meiner Vormünderin steht:
Dass ich zusammen mit meinem Vormünderin meine Schwester, die in Kinderheim Bossard in Unterägeri besuchte. Denn es war nicht sehr weit weg vom Kinderheim Lutisbach in Oberägeri entfernt. Ich war damals 15 und meine Schwester 8 Jahre alt. Obwohl ich schon etwas älter war, mag ich mich an diesen Besuch nicht erinnern.
Quellenangabe
Bossard Hürlimann
Unter - Ägeri
Dieses Kinderheim ist auch bekannt unter dem Namen
Dr. Bossard. Dieses Kinderheim existiert noch heute.
Ich selber erinnere mich nur daran, dass meine Schwester im Kinderheim Bosshard in Unterägeri war und sie mich ein zweimal im
Kinderheim Lutisbach in Oberägeri besuchte, sie war da etwa fünf Jahre alt.
Wir durften uns nie wirklich kennenlernen. Unsere Vormünderin sorgte schon dafür. Wir, unsere Mutter, ich und meine Schwester hatten die gleiche Vormünderin.
In meinen ersten 20 Jahren sah ich meine Schwester sicherlich nicht
mehr als 2 - 3 Mal. So konnte keine wirkliche Beziehung entstehen. Als
ich Erwachsener war, versuchte ich dies nachzuholen. Habe sie ein paar
Mal getroffen und sie sogar mitgenommen, wenn ich unsere Mutter, die in
Zürich wohnte, besuchte. Kontakt zu meiner Schwester habe wie auch zu unserer Mutter habe ich seit sehr vielen Jahren nicht mehr.
Man kann nicht etwas kitten, was die Erwachsenen damals anrichteten, nämlich ganze Familien zerstört.
So hatte man Menschen damals systematisch kaputtgemacht, wir waren nicht die einzigen und das hier, was ich in meine Homepage hinein gestellt habe, ist nur ein kleiner Teil, der schriftlich in meinem Akten festgehalten wurde. Vieles haben Sie mündlich an all jene weitergegeben, die mit uns zu tun hatten. Vieles ist ganz bewusst vernichtet worden. Vieles was ich heute nun weiss haben die Behörden über Jahre hinweg zurückgehalten, obwohl sie dies per Gesetz eigentlich nicht machen durften. Ich kämpfe um meine Akten seit 1996 und musste immer wieder anfragen, die letzten bekam ich Anfangs 2022 und ich bin überzeugt, dass es noch mehr Akten gibt, die ich immer noch nicht bekommen habe. Behördenwillkür hat nie wirklich aufgehört. Das Zurückhalten meiner Akten sagt alles aus, was Sie an uns anrichteten. Es waren zu viele Straftaten. Wir hatten keine Rechte und der Staat wischt dies bis heute unter den Teppich. Daher spuckt es in sehr vielen Köpfen über Generationen herum, was wir doch für schlechte Menschen waren, die man korrigieren und in die richtige Bahn leiten musste. Wie sie dabei mit mir und meiner Mutter und auch mit ihrer Mutter meiner Grossmutter umgingen, war ihnen scheiss egal.
Meine Mutter hat über sehr viele Jahre um mich gekämpft, weil sie mich
zurückhaben wollte. Man hat ihr sehr viel Leid angetan. Viele Steine in
den Weg gelegt. Nachdem sie aus dieser Anstalt in Walzenhausen
im Kanton
Appenzell Ausserrhoden entlassen wurde, verliebte sich 1968
wieder. Sie lernten jemand kennen, kamen mich mit ihm zusammen im
Kinderheim Lutisbach besuchen. Sie waren vier Jahre zusammen und verlobten sich. Meine Mutter wurde schwanger und sie
wollten heiraten.
Das erste Kind verlor sie und das zweite Kind, meine Schwester, kam 1970 auf die Welt. Unsere Vormünderin nahm das Kind, meiner Mutter schon kurze Zeit nach der Geburt weg. Die Erlaubnis zum Heiraten bekam sie von unserer Vormünderin jedoch erst im Sommer 1972, also zwei Jahre später, da war es zu spät. Die Erlaubnis zum Heiraten bekam sie von unserer Vormünderin
jedoch erst im Sommer 1972, also zwei Jahre später.
Geheiratet haben Sie nie. Im Herbst 1973 zog
meine Mutter für immer in den Kanton Zürich, bekam eine nette
Beiständin und durfte endlich ihr Leben leben, wie sie es wollte.
Die Vormünderin zögerte alles heraus. Solange, bis ihr Freund, der Vater meiner Schwester, die Beziehung beendete.
Alle Unterlagen, die ich vom Kinderheim Lutisbach bekam, über meine Kindheit von 13 Jahren, das sind 31 Seiten. Dazu gehören: Heimeintritt ohne Anmeldeformular-Fragebogen, Berichte, was Sie so über mich meinten, Krankheiten usw. und ein Prüfungsbogen mit Test für den Schuleintritt. Das ärztliche Zeugnis fehlt bis heute. Der Heimbericht fängt am 26.4.1967
mit der Zusage, dass ich in dieses Heim konnte an und hörte am 8.2.1979 auf, obwohl ich meinen Heimaustritt erst am 1.8.1980 hatte.
Als ich
dies zum ersten Male las, fiel mir auf der ersten Seite beim Eintrag für den
Namen meines Vaters auf, dass Sie tatsächlich: Italiener schrieben. Dies zu lesen,
alleine zog mir die Füsse unter dem Boden weg. Haben Sie doch alle, ausser meine
Mutter, immer diese Tatsache verleugnet und dass Sie nicht wissen, wer mein
Vater war. Was mir auch
noch aufgefallen war, dass vieles an was ich mich erinnere, gar nicht im Bericht
steht. Jedoch sehr viel Schlechtes über meine schulischen Leistungen, meine
schlechten Noten und dass ich nicht sehr intelligent sei. Was Sie mir auch immer
wieder sagten.
Das Erstaunliche an diesem ganzen Heimbericht und in den Berichten, die meine Vormünderin geschrieben hat, dass sehr viele Schreibfehler darin vorkommen. Sie selber waren nicht besser, aber kritisierten mich,
damals ein Kind, immer deswegen.
Am 1.3.1970 steht hier: Dass meine Mutter zur Heimtante sagte, sie hätte sich psychiatrisch unterbinden lassen. Meine Mutter war jedoch zu diesem Zeitpunkt im 6. Monat schwanger und hat dies ganz sicher ich zu ihr gesagt. Ich vermute eher das unsere Vormünderin dies zur Heimtante sagte. Auch denke ich, dass unsere Vormünderin dies veranlasste. Meine Mutter wurde kurz nachdem meiner Schwester auf der Welt war zwangssterilisiert, ihr
hat man jedoch einen anderen Grund angegeben, warum sie dies machen mussten.
Meine Mutter war da erst 26 Jahre alt.
So hatte man meine Mutter und mich behandelt, schlecht gemacht und zu einem Menschen abgestempelt, die wir nie war. Wir wurden von den Behörden, Pflegeplätze und Institutionen, wo wir überall hinmussten, gezeichnet fürs Leben. Meine Mutter gab irgendwann auf dieser Strecke auf, um mich zu kämpfen. Sie hatte einfach keine Kraft mehr. Die hatte sie nicht einmal für sich selber.
Unsere grosse Tanne damals ...
Da war eine sehr grosse Tanne, auf die wir Kinder klettern durften. Wenn ich heute so zurückdenke, ein gefährliches Unterfangen und etwas eigenartig, dass die Tanten uns dies erlaubten. Zuvor mussten wir jedoch alte Trainer anziehen und dann ging es los. Oft machen wir ein Wettklettern, wer zuerst in der Spitze oben ist. Oben angekommen, war es ein Gefühl von Freiheit. Und beim Hin und Her schwingen ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Quellenangabe
Schulhaus in Oberägeri
Ed. Iten – Nussbaumer, Oberägeri
Hier ging ich von 1970 – 1981 in die öffentliche Schule.
Mein erster Schultag war am 13. April 1970
Ich wurde nicht nur im
Kinderheim von den Heimtanten und Kinder geschlagen, gemobbt und eingesperrt.
Es ging in der Schule weiter, von fast allen Schülern und einigen Lehrer, wurde
ich wie Dreck behandelt. Gewisse schlugen mich sogar. Vor allem, wenn der Notendurchschnitt
der Klasse nicht gut war.
Ein Lehrer warf regelmässig ein dickes Buch,
sein Schlüsselbund oder eine Wandtafelkreide nach mir.
Der andere zog regelmässig an meinen kurzen Haaren seitlich an den Ohren oder an den Ohren, wenn ich Schreibfehler machte.
Bei wieder einem anderen Lehrer musste ich regelmässig vor die Türe bei der Garderobe auf der Bank sitzen.Aber musste den Kopf hinhalten, weil ich ein Heimkind war.
Wir hatten damals in meiner Schulzeit noch katholische Klosterfrauen. Eine war besonders böse, jedoch nicht nur zu mir. Sie erteilte regelmässig „Tatzen“ mit einem dicken Lineal auf den Handrücken. Bei Ihr gab es sogar die Note null, wenn ihr etwas nicht passte. Die andere Klosterfrau hatten wir in er Handarbeitsstunde: Beim Häkeln, wenn man dies falsch herum machte, schlug sie mit einem Stock aus Holz auf die Finger.
Mein
einziger Freiraum, wo ich meistens meine Ruhe hatte, war auf dem Heimweg.
Ich
vergass die Zeit, weshalb ich dann immer zu spät ins Kinderheim zurückgekehrt. Dort
wurde ich dafür bestraft, dass ich zu spät zum Mittag- oder Abendessen kam. Da
ich kein Dessert mochte, war mein ganzes Mittagessen alles in der Suppe, mitsamt des Salats. Das Abendessen bestand aus Wasser und Brot.
Die
beiden Heimtanten gingen im Mai 1977, da war ich 14 Jahre alt.
Es kam ein junges Heimleiterehepaar.
In diesen drei Jahren, bevor ich aus dem Kinderheim kam,
durfte ich ein wenig Kind sein. Jedoch
was die Vormundschaft anging, konnte auch die neun Heimleitung, sowohl andere
Personen nichts gegen Ihre Macht tun.
Denn meine Vormünderin bestimmte immer
noch weiter mein Leben.
Nach dem Heimleiter Wechsel bekam ich einen Schuhkarton, den Sie beim Aufräumen des Büros von dieser Tante fanden. Darin waren all meine persönlichen Gegenstände, die ich beim Heimeintritt bei mir hatte: Mein Didi „eine Puppe“, eine Silberkette mit meinem Namen, darauf, 50 Franken. Eine hellblaue Bluse mit einem weissen Röckli und Zeichnungen, die ich als Kleinkind gemalt habe.
Die Tanten nahmen mir beim Heimeintritt am
19.5.1967,
da war ich gerade einmal 3 Jahre, 9 Monate alt, alles weg, was ich mitbrachte, so als ob ich in ein Gefängnis eingeliefert wurde.
Daran sieht man, wie grausam Menschen sein können.
15.9.1977 Steht in meinem Heimbericht ein Gespräch von meiner Mutter, was Sie am Telefon sagte:
Sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie so lange nichts von sich hören liess. Sie habe eine schwierige Jugendzeit hinter sich. Bis 24 Jahren habe sie
in Heimen gewohnt und sei viel geschlagen worden. Sie habe noch ein
zweites Kind, welches genauso nervös sei wie sie. Nun sein sie
unterbunden, leider stehe sie immer noch unter Vormundschaft. Zurzeit
arbeite sie halbtags im Rathaus, daneben stemple sie und sie leide unter Depressionen, zwei Selbstmordversuche seien gescheitert.
Durch unsere Vormünderin durfte meine Mutter zwei oder drei Mal ins Ländli
zur Kur gehen.
Meine Mutter war immer gerne dort. Sie sagte zu mir: Alle seien so
freundlich zu ihr und sie komme etwas zur Ruhe. Vor allem konnte sie
mich im Kinderheim Lutisbach
besuchen, das nur ein paar Kilometer entfernt war. Einmal, so mag ich
mich erinnern, besuchte ich sie dort. Nicht nur dies ist für mich eine
positive Erinnerung in meiner Kindheit im Ägerital.
Denn einige Kinder wie auch ich aus dem Kinderheim durfte über ein paar
Jahre dort in die Jungschar gehen. Dies ist ähnliche wie bei dem
Pfadfinder. Wir durften sogar in diese organisierten Lager, die in den
Schulferien stattfanden, gehen. Dort vergass ich dann alles und alle
Kinder und Erwachsenen behandelten mich nicht wie eine aussätzige.
Quellenangabe
Gesamtansicht Ländli Oberägeri
06279 Verlag Ländli
6. April 1969 Besuchssonntag: Die Mutter kam mit ihrem Freund. Sie ist im Ländli in den Ferien. Sie hatte eine Auskratzung. Diese Auskratzung war eine Fehlgeburt, die meine Mutter hatte. Sie durfte dann ins Ländli zur Kur.
Es war eine erzwungene Lehre, die sie mir vorschrieb:
Was ich wollte oder welche Fähigkeiten ich hatte, war ihr scheissegal.
Mein Heimaustritt war am 1. August 1981, ich zog von
diesem Kanton in die Agglomeration in
den Kanton Luzern, wo mein obligatorisches Haushaltslehrjahr anfing. Das
damals einzige Vorpraktikum, das obligatorisch für alle Mädchen nach der Schule
war. Die anderen Vorpraktikum die ich
noch machen musste und meine Vormünderin zu mir sagte, dass diese obligatorisch seine, das war eine weitere Lüge von Ihr. Das
Einzige, was ich durchsetzen konnte, war, dass ich nicht ins Welschland musste.
Da habe ich mich sehr dagegen gewehrt: Keine zehn Pferde würden mich dorthin
bringen, sagte ich immer, als sie mir damit drohten, wenn ich nicht anständig sei.
Nachdem ich alles absolviert hatte, stand ich ohne nichts da. Das Geld, das ich mühsam in diesen 5 Jahre ersparte und eigentlich für meine erste Wohnung und Möbel hätte sein müssen, brauchte ich während diese erzwungene Lehre. Ich stand mit 0 Franken, ohne Arbeit und Wohnung und ohne Hilfe da. Dazu verfolgte mich diese schreckliche Angst, wieder unter Vormundschaft zu kommen.
Ich lebe bis heute im Kanton Luzern. Unter
Vormundschaft stand ich nie mehr, jedoch was die Behördenwillkür angeht, das
hat sich bis heute nicht zum Besseren verändert. Es fühlt sich oft an, als
hätte ich einen riesigen sichtbaren Stempel auf meiner Stirne. Ich wäre überhaupt nicht erstaunt, wenn meine Vergangenheit in all meinen Dossier in den jeweiligen Ämtern vermerkt ist.
Veranstaltungen zur
sozialen Fürsorge im Kanton Zug. Der Kanton Zug macht die
Ergebnisse der historischen Aufarbeitung der sozialen Fürsorge analog, digital
und live einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
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