Weiter mit meiner Autobiografie von 1996 …

Ein Reset oder Wiederherstellungspunkt von meiner gestohlenen Kindheit gibt es nicht. Vor allem nicht, da irgendwann, wenn man älter wird und das Leben etwas ruhiger, einem alles einholt. Es erschlägt einem und man fragt sich, was weiss ich überhaupt über meine Vergangenheit. Was geschah und warum weiss ich nur Bruchteile davon. Immer mehr Erinnerungsfetzen kommen hervor und somit auch immer mehr Fragen. Fragen auf die du keine Antwort hast. Also fängt man an nach diesen vielen offenen Fragen zu suchen. Der Zweifel nagt an einem, denn das Umfeld stellte dich über viele Jahre als Lügnerin dar. Ich musste über meinen Schatten springen, denn ich fühlte mich ohne Wurzeln mit einer Vergangenheit die für mich, so gut wie nicht existiert leer. Bruchstücke kamen hoch, je mehr Akten und Unterlagen ich fand, umso mehr kamen die viele Erinnerungen wieder zurück. Ich hatte so gut wie keine Ahnung, was alles mit mir passierte und doch wusste ich alles, denn ich habe es nur verdrängt. Verdrängt um zu überleben. Es war, als ob dein Festplattenspeicher gelöscht und doch noch vorhanden war. Es klebt irgendwie wie eine lästige Klette im Unterbewusstsein fest. Du weisst immer, dass du nicht schuldig bist, du spürst schon als Kind das deine Mutter und dein Vater nichts dafür konnten, dass sie genauso hilflos diesem System ausgesetzt waren wie ich. Es belastet einem sehr und es wird nur besser, wenn du nach der Wahrheit suchst. Obwohl du weisst, dass diese Wahrheit schmerzt, ist es immer noch besser als mit all jenen Lügen zu leben die sie dir erzählten. Mit diesem ganzen vollgepackten Problem ist es nicht immer leicht, sein inneres jemandem anzuvertrauen. Daher habe ich vor sehr langer Zeit mit dem Schreiben angefangen. An vielen schlaflosen Nächten von meiner Seele geschrieben und irgendwann wurde es besser, denn ich wusste immer mehr wer ich bin und woher ich komme. Heute sehr viele Jahre später und vielen Jahren meiner Aufarbeitung kenne ich meine Wurzeln und meine Vergangenheit. Was der Schweizer Staat mit uns machte. Ich finde es immer noch grässlich. Verzeihen werde ich nie können, zu viel haben sie mir gestohlen. Ich hege keinen Hass aber ich bin immer noch wütend, das wird nie weggehen. Damit leben lernen kann man nur, wenn man seine Vergangenheit kennt. Denn ich habe das wichtigste endlich gefunden, meine Wurzeln und meine Identität woher ich komme.

Fortsetzung folgt …

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Manchmal ist das tiefe schweigen über Generationen auch eine Schuld. Dieser Satz hörte ich in der Sendung Sternstunde im Jahre 2018 und er trifft bis heute immer noch zu. Dieses tiefe schweigen über Generationen ist sogar noch tiefer geworden. Die Schuld, sie sind immer noch schuldig, weil sozusagen niemand für diese Verbrechen an uns zu Rechenschaft gezogen wurde. Aufarbeiten was in den letzten 11 Jahren gemacht wurde, nenne ich keine Aufarbeitung. Viele Kantone haben noch gar nichts aufgearbeitet, geschweige denn so einige Institutionen. Sie reden nur darüber, wie so oft. Das Ganze, wenn sie darüber reden ist ein Schönreden, mehr gutes schreiben, das schlechte ganz kurz erwähnen und wie immer so schnell wie möglich wieder unter den Tisch wischen. Millionen ausgeben für Bücher, die im Regal verstauben. Für Artikel, die meistens mit Abo nur zum Lesen. Abos die zu viele Bürger und auch sehr viele Betroffene von uns, wie auch ich sich nicht leisten können. In fast den meisten Aufarbeitungen fehlt eine der schlimmsten Gräueltaten von damals an uns Kindern. Sexueller Missbrauch oder beim richtigen Namen genannt Vergewaltigung. Das ist nicht nur ein Schweigen, sondern ein weiteres Schützen all jener Täter, denn so einige leben immer noch. Der Schweizer Staat trägt immer noch diese Schuld und diese Schuld so meine ich als Opfer-Betroffene ist noch grösser geworden. Wir leben noch. Wirklich richtige Hilfe, die wir bekommen sollten, darüber redeten sie einige Zeit lang und heute wie könnte es anders sein schweigen sie. Wir die Opfer-Betroffenen sind nochmals zum Opfer geworden. 

Heute ist das tiefe schweigen über Generationen noch tiefer geworden. Durch eine nicht wirklich richtige Aufarbeitung wird diese Schuld immer grösser. Grösser, weil weitere Generationen dazu kamen und davon betroffen sind. Ich weiss erst seit ein paar Wochen das ich ohne Grund in der dritten Generation versorgt worden bin. Es ist nicht das tiefe schweigen, sondern das Zurückhalten trotz Gesetze, wenn wir Betroffenen nach unserer Vergangenheit suchen. Eine Aufarbeitung wie sie es nennen, ist dies für uns sicher nicht, wenn wir über zu viele Jahre kämpfen müssen, um unsere Akten zu bekommen. Mein Kampf fing 1996 an und geht bis heute ...

Fortsetzung folgt …

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Zu viele schwiegen zu lange, einige wussten Bescheid was mit uns geschah, leisen es jedoch stillschweigend zu. Sie zeigten gegen aussen ihre heile Welt und wie Human sie doch waren, dabei hatten tausende hier in der Schweiz nicht nur wir keine Rechte. Meine Eltern mussten dies am eigenen Leibe erleben, nur weil sie nicht ins Schema passten. Was meine Mutter erleiden musste, weiss ich aus gewissen Akten von mir und ihren Erzählungen. Das Wort Menschenrecht war für sie über zu viele Jahre nur eine Worthülse. Für meinen Vater ging es vielleicht in eine gute Richtung. Zuvor jedoch wurde er hier in der Schweiz wie ein Verbrecher behandelt, dies nur, weil er die Vaterschaft sehr früh anerkannte. Meine Vormünderin machte alles dafür, um ihn loszuwerden und so einige Behörden und Personen in ihrem Umfeld spielten mit oder schauten weg. Sie wusste wegen des Gerichtsprozesses alles darüber, dies, weil jener Anwalt der auch mein Beistand war ihr die Aufgabe ohne etwas Schriftliches, sich um mich das Kind zu kümmern gab. Mit der Aussage, sie kümmere sich doch schon um meine Mutter. Mein Vater suchte den Kontakt zu mir. Besuchte mich sogar, so erzählte er mir dies viele Jahre später. Er wollte zu meiner Mutter und mir, seiner Tochter stehen. Fragte, wie es damals so üblich war ihren Vater, mein Grossvater, ob er seine Tochter Heiraten dürfe. Mein Grossvater war jedoch zu stolz und stur. Dies kam unserer Vormünderin gerade recht. Der erste Blutabnahmetest für die Vaterschaftsbestätigung wurde vernichtet. Warum ich dies weiss, weil ein kleiner Vermerk in den Akten auf diesen Bericht vom Gerichtsmedizinischen Institut in Zürich hinweist. Dieser Bericht ist unauffindbar. Ob unsere Vormünderin dahinter steckte, dies könnte ich mir sehr gut vorstellen. Mein Vater wurde trotz einer guten und immer gleichen Arbeitsstelle und am jeweiligen Wohnort registriert, von der Fremdenpolizei aus der Schweiz ausgewiesen. Weil er ihr im Weg stand und sein Recht, seine Tochter, mich zu sehen auch in die Tat umsetzte. Meine Vormünderin hat zudem ganz sicher auch dafür gesorgt, dass meine Grossmutter, die Mutter meiner Mutter mich auch nicht haben durfte. Denn ihr müsst wissen, dass meine Grossmutter jene Person war, die vor Gericht um das Sorgerecht für mich zu bekommen kämpfte. Sie hatte eigentlich die elterliche Gewalt über meine Mutter. Während diesem Gerichtsprozess wurde auch meine Grossmutter, weil sie zu dieser Zeit geschieden war von Seiten der Behörden schikaniert und verlor diesen Prozess. Wir, meine Mutter und ich kamen dann unter Vormudnschaft oder wieder unter Vormundschaft. Denn auch eine offene Frage bleibt bis jetzt, was hat dieser als Vormund eingetragene Kantonsrat von Goldau damals für eine Rolle gespielt.

Fortsetzung folgt …

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Sie übten Ihre Macht nicht nur an mir, meiner Mutter und meinem Vater aus. Die Vormundschaftsbehörden hier in der Schweiz machten diese Machtspielchen auch an tausenden anderen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen damals. Geschützt wurden wir Opfer nicht, unsere Täter jedoch schon. Sie konnten mit uns machen, was sie wollten. Sie schrieben, besser gesagt Logen darüber auch in den jeweiligen Akten, die wegweisend und falsch waren für meine und der Zukunft meiner Mutter und die meines Vaters. Ja sogar die meiner Grossmutter. Ich bin überzeugt, dass es zwei, drei wichtige Lebensabschnitte in meiner Kindheit gab, wo es in eine sehr gute Richtung also Zukunft für mich gegangen wäre. Sie aber grundlegend von meinen sogenannten Erziehern, die die elterliche Gewalt über mich ausübten, in eine falsche Richtung bewusst gesteuert wurde, war ich doch nur ein Bastard. Meine Mutter konnte nichts bestimmen. Mein Vater auch nicht, denn Sie unsere Vormünderin hat ihn aus der Schweiz ausgewiesen, weil er ihr im Weg stand. Meine sieben Jahre jüngere Schwester hier in der Schweiz bekam die gleiche Vormünderin wie ich und meine Mutter. Unsere Vormünderin hatte die Macht über uns alle. Sie war extrem konservativen und streng katholisch. Ihre Berichte wurden zwar von der Vormundschaftlichen Aufsichtsbehörde des Kantons Luzern kontrolliert, mit einem Stempel und der jeweils zuständigen Person unterschrieben und genehmigt. Dies ohne ihre einseitig dürftigen geschriebenen 8 Berichte in fast 20 Jahren, in denen ich unter ihrer Vormundschaft stand, zu hinterfragen. Nur einmal, das war 1980/1981, geändert hat sich für mich damals jedoch nichts. Sogar die Jugendschutzbehörde Kriens, wie ich in meinen Akten von Horw, die ich, das meiste davon erst im März 2022 bekam, gesehen habe. Sie kamen ein, zweimal zu Besuch ins Kinderheim Lutisbach. Das dazu gehörende Dokument fehlt jedoch bis heute, wie so viele andere auch. SIE ALLE SCHAUTEN WEG; WAS SIE MIT MIR ALLES MACHTEN. Meine Grossmutter, die um mich vor Gericht in einem katholischen Kanton kämpfte, war nicht nur reformiert, sondern auch zu dieser Zeit geschieden. Meine Schweizer Schwester kam zu einer katholischen Pflegefamilie und als sie 14 Jahren alt war, haben sie bei ihr die Glaubensrichtung auf katholisch geändert. Zu oft und das bis heute habe ich das Gefühl sie wusste und wollten ganz bewusst Leben zerstören. Nicht nur mein Leben. Sie zerstörte mit ihren Lügen ganze Familien.

Fortsetzung folgt … 

Sie nannten es im 2013 eine Wiedergutmachung. Eine Wiedergutmachung, damit sie bei mir mit dem zurückhalten von so einigen meiner Akten nach 2013, weitere Straftaten machen durften. Das nennt der Schweizer Staat eine Wiedergutmachung. Eine Wiedergutmachung sieht anders aus.

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Was in der Vergangenheit alles mit uns geschah und vor allem warum es für mich heute immer noch unfassbar ist, was die Behörden damals und oft sogar heute noch trotz Gesetze so alles machen dürfen. Nicht nur, weil ich heute mehr weiss als damals, war ja noch ein Kind und die kann man sehr gut Manipulieren. Als ich dann erwachsen wurde, verdrängte ich alles über Jahre. Oft war es so, als wäre dies nur ein Traum, was ich in meiner Kindheit alles erlebte, erleiden und erdulden musste. Verstehen, warum sie so viele grässliche Dinge nicht nur mit mir, auch mit meiner Mutter machten, werde ich nie. Ganz geschweige denn, wie sie mit meinem Vater umgingen. Meine Vergangenheit wird in meinem Leben immer präsent sein. Aber nur wenn ich damit Einigermassen klarkomme, werde ich mit der Zukunft etwas besser leben können. Denn ich finde, dass die Vergangenheit zur Zukunft gehört. Viel gebracht mehr über meine Vergangenheit zu wissen hat es, denn ich fand meine Wurzeln und Identität die zu mir gehören. Jedoch all die Erfahrungen mit den Behörden, was Akten anging, hat mir bestätigt, dass die meisten immer noch Lügen. Sie wollten es vertuschen. In deren Augen war ich immer noch mit diesem Stempel versehen, den sie mir als Kind aufgedrückt haben. Der Stempel eines Menschen, der nicht in ihr Schema passte. Es gab jedoch zwischendurch auf der Suche nach Antworten, nach meinen Akten, hinter diesem Bürokratietisch, Menschen mit Herz. Es waren wenige, aber sie halfen mir. Jedoch auch erst, nachdem sie gelogen hatten, dass es keine Akten mehr von mir gibt. Zu viele hinderten mich über sehr viele Jahre hinweg daran, mehr über meine Vergangenheit herauszufinden. Mehr über meine Wurzeln, über meine Identität. Sie warteten, bis die Verjährungsfrist abgelaufen war, nur damit ich sie nicht anzeigen, zu Rechenschaft ziehen konnte. Dies sogar, nachdem es ein neues Gesetz im 2016 gegeben hatte. Ja, so einige machten weitere Straftaten, indem sie danach immer noch Akten von mir zurückhielten. Bin ich erstaunt darüber, nein ganz sicher nicht, denn genau so ist die Schweiz mit ihren sogenannten Gesetzen. Papier ist sehr geduldig, das könnt ihr mir glauben. 

Fortsetzung folgt …

Für alle da draussen, in bezug auf diese Wiedergutmachung, was für mich ganz sicher keine Wieder - gut - machung ist! Ein jedes Opfer, das diesen Solidaritätsbeitrag beantragt, muss nochmals alles, was ihm widerfahren ist erzählen. Alles, was das Opfer durchmachen musste, kommt wieder hoch. Und es ist eine weitere Bittstelle auf dem langen Weg nach Akten und Antworten suchen. Wenn dann jene in Bern gnädig sind, was diesem Opfer widerfahren ist, wird das Opfer ein anerkanntes Opfer und bekommt dieses "Münz", wie ich dem sage. 

Diese Regel tritt dann bei Erhalten dieses "Münz" in Kraft: Verhältnis zu allfälligen anderen finanziellen Ansprüchen und Leistungen wer als Opfer im Sinne des AFZFG anerkannt worden ist und den Solidaritätsbeitrag erhalten hat, kann im Zusammenhang mit fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 grundsätzlich keine weiteren Ansprüche auf Entschädigung oder Genugtuung gegenüber den Nachfolgebehörden der damals involvierten Gemeinwesen geltend machen. Solche Ansprüche sind denn auch regelmässig verjährt. (admin.ch 27.3.2024)

Nur damit ihr da draussen einmal wisst, wie Sie mit uns Opfern weiter umgehen. Ich, die Bloggerin wurde 20 Jahre lang ohne Grund versorgt.