Durch unsere Vormünderin kam meine Mutter vom Kinder- und Mütterheim Alpenblick in Hergiswil im Kanton Nidwalden, hier in diesen Kanton in das Töchterheim Sonnenberg in Walzenhausen.
Hier musste sie 3 Jahre bleiben und in einer Fabrik Zwangsarbeit
leisten. Meine Mutter erzählte mir immer wieder, dass sie auch hier in Walzenhausen in eine Psychiatrie war.
Ob dies in diesem Töchterheim war oder auswärts in diesem Kanton, habe ich jedoch nicht herausgefunden. Es steht vieles nicht in den Akten, die ich bis jetzt bekommen habe.
Meine Mutter mit Jahrgang 1944 war 1965 bis 1968 dort
Sie war kein Mädchen mehr, wie es unten in Ihrem Bericht links steht. Sie war 21 Jahre alt und musste dort bis sie 24 Jahre war bleiben.
Dieses Dokument unten links bekam ich erst letzten Oktober 2019 zusammen mit diesen 33 Aktendokumente, die eine Sperrfrist hatten. Wie man in diesem Auszug sieht, war Sie in diesem
Kinder- und Mütterheim Alpenblick
im Kanton Nidwalden und danach kam Sie
in das Töchterheim Sonnenberg Walzenhausen hier in diesen Kanton.
Meine Mutter musste damals in dieser
Nastuchstickerei
Zwangsarbeit leisten. Viel
darüber gesprochen hat sie nicht. Jedoch ist dieser Artikel unterhalb, den
man nur mit einem Abo des Beobachters ganz lesen kann, sehr
aufschlussreich. Es macht mich immer wieder fassungslos, was viele
junge Frauen damals, wie auch meine Mutter dort erleiden mussten.
Meine Mutter wurde für 3 Jahre ins Töchterheim Sonnenberg versorgt.
Ich schrieb am 9.10.1996 einen Brief an die Einwohnerkontrolle in Walzenhausen. Die Antwort von Walzenhausen steht auf dem Brief rechts. Sie war nicht nur 1 Jahr, wie dies unsere Vormünderin im Dokument links schrieb, sondern 3 Jahre dort und musste in einer Nastuchstickerei zwangsarbeiten. Einige dieser Nastücher, die meine Mutter mir bei Ihren Besuchen im Kinderheim gab, habe immer noch.
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Was in den Akten von meiner Mutter, die es in Horw und im Staatsarchiv Luzern noch gibt, steht, weiss ich nicht. Denn so lange meiner Mutter noch lebt, bekomme
ich Ihre Akte nicht. Dazu kann es gut möglich sein, dass ich nach dem
Tode von Ihr vielleicht gar nichts mehr bekommen. Denn Sie schrieben
mir, dass gewisse Akten bis zu 120 Jahren Sperrfristen haben. Vorwiegend
Akten in Bezug auf Psychiatrien.
Aktenausschnitt mit Datum vom 7. Dez.1965
Foto Links oben: Die Vormünderin
brachte daher, nach Rücksprache mit der Heimatgemeinde, Frl. Betschart für
1 Jahr ins Töchterheim Sonnenberg Walzenzhausen hier werden die
Mädchen ca. 2 Monate im Haus beschäftigt, und dafür ein Kostgeld von Fr. 8.- pro Tag plus Nebenauslagen berechnet. Nachher können die Mädchen in einer
Fabrik arbeiten und ihren Unterhalt selber verdienen.
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Die Antwort von
Walzenhausen kam am 31.10.1996
Das meine Mutter gemäss Einwohnerkontrollkarte nur als Aufenthalterin gemeldet war und ihre Schriften immer in Horw im Kanton Luzern waren. (Anmeldung 19.11.1965 von Hergiswil im Kanton Nidwalden) in Walzenhausen gemeldet war. Die Schriften immer in Horw waren, wo ihre Vormünderin Frl. R. Steinemann ihre Fürsorgerin von Horw sei. Am 10. Juni 1968 wurde meine Mutter wieder nach Horw abgemeldet. Warum hier ein anderer Name als Vormünderin steht weiss ich nicht, meine Mutter hatte immer Frl. M. Steinmann als Vormünderin.
1968 2.6. Besuchssonntag.
Manuelas Mutter war da. Sie brachte ihr einen weissen Pullover und weisse
Handschuhe.
Sie wird nun aus dem Heim entlassen und kommt in eine Familie.
Mit diesem Heim war das Töchterheim Sonnenberg Walzenhausen gemeint. Was dieses Geschenk meiner Mutter angeht. Weisse Kleider waren im Kinderheim Lutisbach verboten und wurden uns immer weggenomme.
Betreff: AW: Hystorische Auskunft über das Töchterheim Walzenhausen Sonnenberg von 1960 bis 1970
Im Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden gibt es ein einziges kleines Dossier zum Mädchenheim Vautier bzw. Sonnenberg in Walzenhausen … Akten zu Personen, die damals in diesem Heim waren, gibt er im Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden nicht. Bei den damals privat geführten Heimen im Kanton Appenzell Ausserrhoden ist dies leider häufig der Fall …
In einem Gespräch im März 2014 am Telefon mit der Opferhilfe Aargau wollte ich eigentlich Antworten über diese Pflegefamilie in Menziken im Kanton Aargau wo ich für etwas mehr als 6 Monate war. Bei diesem Gespräch erwähnte ich noch, dass meine Mutter zwischen 1965 - 1968 im Töchterheim Sonnenberg Walzenhausen im Kanton Appenzell Ausserrhoden war. Sie meinte dazu: Dass es zu dieser Zeit auch eine Psychiatrie dort gegeben hatte. Denn meine Mutter erzählt mir, dass sie nicht nur in diesem Töchterheim und dieser Fabrik Zwangsarbeiten leisten musste, sie war auch für eine kurze Zeit in einer Psychiatrie.
War das dieser Hinweis, warum unsere Vormünderin mich zur Zwangsadoption freigeben wollte. Denn in einer Psychiatrie also eine geschlossenen Anstalt konnte meine Mutter nichts dagegen unternehmen.
Alle anderen Spuren verliefen im Sande …
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