Da waren immer diese Vorschriften und die schlechte Behandlung …

Weiter mit meiner Autobiografie von 1996 … 

Da waren immer diese Vorschriften und die schlechte Behandlung. Es gab schon einige, die wurden genau gleich wie ich behandelt. Sie hatten den gleichen Status. Eben ein 3 Klasse Kind ein Bastard. Ein Kind, das nicht in dieses System von damals, ins Schema passte. Nichts ist und nichts kann. Ein Kind, mit dem die Erwachsenen machen können, wie es ihnen gerade passte. Jedoch waren auch Kinder im Heim, die gut behandelt wurden. Sie durften fast jedes Wochenende nach Hause. Zu den Eltern oder abwechslungsweise zur Mutter oder zum Vater. Wenn sie retour kamen erzählten sie von Kino, Zoo oder auch Restaurant Besuchen. Von Pommes essen und Spass. Nach den Wochenenden hatten sie auch neue Spielsachen, neue Kleider. Ich dagegen war immer im Heim, konnte nichts erzählen. Nur Samstagabend, da mag ich mich erinnern, gab es Teigwaren, die jemand einmal im Jahr spendete. Als wir dann einen Schwarz weiss Fernseher gespendet bekamen, durften wir mittwochs und samstags gewisse Kindersendungen schauen. Mit sehr strengen Vorgaben und nur wenn man brav war. Der Tagesablauf lief nach Plan. Morgens aufstehen, Morgenessen, Bett und „Ämtli“, das hiess Putzen. Für die kleinen "Rückmik" und die grösseren gingen zur Schule. Wenn man später zur Schule musste (morgens wie mittags) Küchendienst. Nach der Schule Hausaufgaben und wenn die von den Tanten kontrolliert und für gutgeheissen wurde, durfte man spielen gehen. Bei mir war das eher nicht der Fall, ich hatte Mühe mit lernen. Ich wollte auch nie lernen, die Schule war für mich die Hölle. Denn dort ging die schlechte Behandlung von Schülern und Lehrer an mir weiter. Dann das Nachtessen und ins Bett, oft war es noch hell draussen. Am Samstag grosser Putztag im und um das Haus, obwohl es im Kinderheim eine Putzfrau gab. Wenn man fertig war, kam die Heimtante und kontrollierte alles sehr genau. Wenn es nicht sauber war, musste man so lange putzen, bis sie zufrieden war. Wie hatten Glaubenszwang. Vor jedem Essen wurde gebetet. Sonntags mussten wir immer in die Kirche, die kleineren in die Sonntagsschule, die grösseren in den Gottesdienst. Diese Heimtanten waren sehr gläubig.

Ich sagte dem Frömmeln oder auch Heuchelei. Denn sie beteten mit den Händen, mit denen sie uns Kinder schlugen. 

Fortsetzung folgt …

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Da waren immer diese Vorschriften und die schlechte Behandlung. Es gab schon einige, die wurden genau gleich wie ich behandelt. Sie hatten den gleichen Status. Eben ein 3 Klasse Kind ein Bastard. Ein Kind, das nicht in dieses System von damals, ins Schema passte. Nichts ist und nichts kann. Ein Kind, mit dem die Erwachsenen machen können, wie es ihnen gerade passte. Jedoch waren auch Kinder im Heim, die gut behandelt wurden. Sie durften fast jedes Wochenende nach Hause. Zu den Eltern oder abwechslungsweise zur Mutter oder zum Vater. Wenn sie retour kamen erzählten sie von Kino, Zoo oder auch Restaurant Besuchen. Von Pommes essen und Spass. Nach den Wochenenden hatten sie auch neue Spielsachen, neue Kleider. Ich dagegen war immer im Heim, konnte nichts erzählen. Nur Samstagabend, da mag ich mich erinnern, gab es Teigwaren, die jemand einmal im Jahr spendete. Als wir dann einen Schwarz weiss Fernseher gespendet bekamen, durften wir mittwochs und samstags gewisse Kindersendungen schauen. Mit sehr strengen Vorgaben und nur wenn man brav war. Der Tagesablauf lief nach Plan. Morgens aufstehen, Morgenessen, Bett und „Ämtli“, das hiess Putzen. Für die kleinen "Rückmik" und die grösseren gingen zur Schule. Wenn man später zur Schule musste (morgens wie mittags) Küchendienst. Nach der Schule Hausaufgaben und wenn die von den Tanten kontrolliert und für gutgeheissen wurde, durfte man spielen gehen. Bei mir war das eher nicht der Fall, ich hatte Mühe mit lernen. Ich wollte auch nie lernen, die Schule war für mich die Hölle. Denn dort ging die schlechte Behandlung von Schülern und Lehrer an mir weiter. Dann das Nachtessen und ins Bett, oft war es noch hell draussen. Am Samstag grosser Putztag im und um das Haus, obwohl es im Kinderheim eine Putzfrau gab. Wenn man fertig war, kam die Heimtante und kontrollierte alles sehr genau. Wenn es nicht sauber war, musste man so lange putzen, bis sie zufrieden war. Wie hatten Glaubenszwang. Vor jedem Essen wurde gebetet. Sonntags mussten wir immer in die Kirche, die kleineren in die Sonntagsschule, die grösseren in den Gottesdienst. Diese Heimtanten waren sehr gläubig.

Ich sagte dem Frömmeln oder auch Heuchelei. Denn sie beteten mit den Händen, mit denen sie uns Kinder schlugen. 

Fortsetzung folgt …

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