Dies kam erst viele Jahre später …

Weiter mit meiner Autobiografie von 1996 …
Dies kam erst viele Jahre später, als ich schon durch meine Mutter versorgt war und es vor Gericht um die Vaterschaft und das Sorgerecht für mich ging heraus. Meine Mutter hat man per Gesetz zu einer unfähigen geisteskranken Person gemacht, für die Kindeswegnahme. Sie war jedoch geistig und körperlich immer gesund und wie die Behörden und das Gericht mit meinem Vater umging, war unter jeder Sau. Das konnte ich alles aus den Gerichtsakten und anderen, Unterlagen entnehmen. Er hatte keine Rechte, sowie tausend andere italienische Gastarbeiter zu dieser Zeit. Meine Grosseltern waren damals geschieden und so kämpfte meine Grossmutter alleine um das Sorgerecht von mir und ihrer Tochter. Obwohl mein Vater meine Mutter heiraten wollte, sie waren da schon ein Jahr zusammen, verhinderte dies, so weiss ich heute nicht nur die Behörden, sondern auch mein Grossvater. Er war ein stolzer, dickköpfiger Innerschweizer. Grossmutter war da toleranter. Man kann diesen Gerichtsfall drehen und wenden, wir wären trotzdem versorgt worden. Die Behörden hatten ein System aufgebaut, mit dem sie viel Geld machen konnte. Menschen, die nicht in deren Schema passten, wurde ein Grund erfunden, um sie für viele Jahre zu versorgen, so auch wir. Es ist immer wieder unglaublich, für mich, wenn ich schreibe und darüber nachdenke. Vor allem, wenn man weiss, dass dies an tausenden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, hier in der Schweiz angerichtet wurde. Noch schlimmer ist es, dass die Schweiz bis heute nicht wirklich zu diesem düsteren Kapitel ihrer Geschichte steht. Denn für uns macht diese fadenscheinige Entschuldigung nichts wieder gut. Sie haben mir meine Kindheit gestohlen und meine Familie. Ihr habt keine Ahnung, was für ein Gefühl dies ist, wenn man Erwachsene wird und das familiäre Umfeld fehlt. Auch das war ein Grund für diese Aufarbeitung. Hätte nie gedacht, dass ich nun schon 17 Jahre darüber schreibe. Als ich anfing, war es sehr schwierig zu Informationen zu kommen. Ich stiess auf viel Unverständnis und meistens bekam ich keine Hilfe. Eine grosse Überwindung und viel Kraft kostete es mich am 28.6.2013 zur Opferhilfe zu gehen. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass dort Personen für mich da waren, die mich Ernst nahmen, mir zuhören und mich nicht als Lügnerin bezeichneten. Dort bekam ich jegliche Hilfe und eine Psychologin.

Fortsetzung folgt …


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Dies kam erst viele Jahre später, als ich schon durch meine Mutter versorgt war und es vor Gericht um die Vaterschaft und das Sorgerecht für mich ging heraus. Meine Mutter hat man per Gesetz zu einer unfähigen geisteskranken Person gemacht, für die Kindeswegnahme. Sie war jedoch geistig und körperlich immer gesund und wie die Behörden und das Gericht mit meinem Vater umging, war unter jeder Sau. Das konnte ich alles aus den Gerichtsakten und anderen, Unterlagen entnehmen. Er hatte keine Rechte, sowie tausend andere italienische Gastarbeiter zu dieser Zeit. Meine Grosseltern waren damals geschieden und so kämpfte meine Grossmutter alleine um das Sorgerecht von mir und ihrer Tochter. Obwohl mein Vater meine Mutter heiraten wollte, sie waren da schon ein Jahr zusammen, verhinderte dies, so weiss ich heute nicht nur die Behörden, sondern auch mein Grossvater. Er war ein stolzer, dickköpfiger Innerschweizer. Grossmutter war da toleranter. Man kann diesen Gerichtsfall drehen und wenden, wir wären trotzdem versorgt worden. Die Behörden hatten ein System aufgebaut, mit dem sie viel Geld machen konnte. Menschen, die nicht in deren Schema passten, wurde ein Grund erfunden, um sie für viele Jahre zu versorgen, so auch wir. Es ist immer wieder unglaublich, für mich, wenn ich schreibe und darüber nachdenke. Vor allem, wenn man weiss, dass dies an tausenden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, hier in der Schweiz angerichtet wurde. Noch schlimmer ist es, dass die Schweiz bis heute nicht wirklich zu diesem düsteren Kapitel ihrer Geschichte steht. Denn für uns macht diese fadenscheinige Entschuldigung nichts wieder gut. Sie haben mir meine Kindheit gestohlen und meine Familie. Ihr habt keine Ahnung, was für ein Gefühl dies ist, wenn man Erwachsene wird und das familiäre Umfeld fehlt. Auch das war ein Grund für diese Aufarbeitung. Hätte nie gedacht, dass ich nun schon 17 Jahre darüber schreibe. Als ich anfing, war es sehr schwierig zu Informationen zu kommen. Ich stiess auf viel Unverständnis und meistens bekam ich keine Hilfe. Eine grosse Überwindung und viel Kraft kostete es mich am 28.6.2013 zur Opferhilfe zu gehen. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass dort Personen für mich da waren, die mich Ernst nahmen, mir zuhören und mich nicht als Lügnerin bezeichneten. Dort bekam ich jegliche Hilfe und eine Psychologin.

Fortsetzung folgt …


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