Ich wollte lange nichts wissen davon, wollte endlich leben.

Meine gestohlene Kindheit, alles auf einer grossen Lüge aufgebaut. Diese kann man nicht kitten oder nachholen. Das schlimmste jedoch, was Sie mir als ich auf die Welt kam, nahmen, ist die Familie. Genau dieses familiäre Umfeld fehlt am meisten, je älter man wird.

Ich fühle mich immer noch ein Leben lang fremd, bis heute. Bin immer noch das Produkt aus dieser Zeit, damit zu leben fällt mir oft schwer. Obwohl ich nun weiss, woher ich komme und was mit mir alles geschah, ist es nicht leicht diesen Weg zu gehen.

Bin viel zu lange immer davongelaufen und wusste nie weshalb. Bis es mich einholte, die Vergangenheit. Dagegen ankämpfen mache ich nun schon lange. Aber irgendwann kommt der Punkt, um loszulassen.  

Es ist jedoch bis heute nicht Wieder-gut-gemacht. Der Schweizer Staat hat in meinen Augen nichts gemacht und weiter unter den Tisch gekehrt. Obwohl er mein/unser grösster Täter waren zusammen mit den Kantonen, Gemeinden, Behörden und viele Erwachsene. Es hatte alles System, denn Sie verdienten sehr viel Geld an uns Kindern und Jugendlichen Mündel. Dass sie unsere Kindheit stahlen, interessiert bis heute die meisten nicht. Weil die Gesellschaft früher schon wegschaute und heute noch mehr. 

Meine Seele hat in den letzten Jahren immer mehr innerliche Narben und Traumas durch diese Aufarbeitung bekommen. 

Dass die Zeit Wunden heilt, stimmt nicht, man wird nur älter und kann besser damit umgehen.