So etwas wie Menschenwürde, Kinderrechte oder kindgerechte Erziehung kannten so einige von uns, wie auch ich nicht ...

Weiter mit meiner Autobiografie von 1996 …

So etwas wie Menschenwürde, Kinderrechte oder kindgerechte Erziehung kannten so einige von uns, wie auch ich nicht. Das Kinderheim und die öffentliche Schule waren für mich von Mobbing und Gewalt geprägt. Dies nicht nur von Mitschülern, auch gewisse Lehrer wurden handgreiflich. Daher hatte ich auf meinem Schulweg zurück ins Kinderheim oft sehr lange. Es gab so viele interessante Sachen, vor allem hatte ich fast immer meine Ruhe und niemand plagte mich. Jedoch zurück im Kinderheim folgte immer eine Strafe, weil ich nicht nur 20 Minuten, sondern über eine Stunde für diesen Schulweg brauchte. Entweder war das Mittagessen alles in einem Teller. Die Suppe, das Menü, der Salat. Diese Strafe bekam ich, weil sie wussten, dass ich die Nachspeise nicht gerne hatte. Dann weigerte ich mich und ass nichts. Die nächste Strafe war, mit dem Teller in einen anderen Raum zu gehen. Manchmal waren so einige Kinder auf einige Räume verteilt. Wenn man dann trotzdem nicht aufgegessen hatte, mussten wir in die Küche, bis diese um 14.00 Uhr fertig geputzt war. Falls man immer noch nichts gegessen hatte, wurde dieses Essen zum Abendessen wieder aufgewärmt. Ich ass mein Essen nie auf, daher hatte ich oft über 24 Stunden nichts zu essen. Ich war es ja gewohnt, mit Hunger ins Bett zu gehen. Auch eine bevorzugte Strafe, wenn ich am Nachmittag zu lange auf dem Schulweg hatte, bekam ich zum Nachtessen Wasser und Brot, dies verweigerte ich immer. Einmal, so erzählte mir eine Praktikantin, dass ich mitten in der Nacht ins Badezimmer ging, weil ich so Hunger hatte, denn dort lag diese Scheibe Brot auf einem Regal. Mag mich noch an weitere Strafen erinnern, was das Essen am Tisch betraf. Ein Kind verweigerte immer die Suppe, daher musste jenes Kind regelmässig im Esszimmer in eine Ecke auf dem Boden sitzen, bis es die Suppe gegessen hatte. Ein anderes Kind, das auch oft im Visier der Heimtanten war, hatte die eine Hand beim Essen immer unter dem Tisch. Die Tante drohte ihr damit, wenn sie die Hand weiterhin unter dem Tisch liesse, dass sie im Keller eine Schraubzwinge hole und die Hand damit auf dem Tisch befestigte. Da dieses Kind stur blieb, holte die Heimtante tatsächlich eine Schraubzwinge und ein Brett und fixierte die Hand des Kindes mit dieser Schraubzwinge am Tisch fest.

Sehr viele Leute in Oberägeri wussten ganz genau, wie sie mit uns Kinder in den jeweiligen Kinderheimen damals umgingen. Keiner half uns, alle schauten weg.

Fortsetzung folgt …

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So etwas wie Menschenwürde, Kinderrechte oder kindgerechte Erziehung kannten so einige von uns, wie auch ich nicht. Das Kinderheim und die öffentliche Schule waren für mich von Mobbing und Gewalt geprägt. Dies nicht nur von Mitschülern, auch gewisse Lehrer wurden handgreiflich. Daher hatte ich auf meinem Schulweg zurück ins Kinderheim oft sehr lange. Es gab so viele interessante Sachen, vor allem hatte ich fast immer meine Ruhe und niemand plagte mich. Jedoch zurück im Kinderheim folgte immer eine Strafe, weil ich nicht nur 20 Minuten, sondern über eine Stunde für diesen Schulweg brauchte. Entweder war das Mittagessen alles in einem Teller. Die Suppe, das Menü, der Salat. Diese Strafe bekam ich, weil sie wussten, dass ich die Nachspeise nicht gerne hatte. Dann weigerte ich mich und ass nichts. Die nächste Strafe war, mit dem Teller in einen anderen Raum zu gehen. Manchmal waren so einige Kinder auf einige Räume verteilt. Wenn man dann trotzdem nicht aufgegessen hatte, mussten wir in die Küche, bis diese um 14.00 Uhr fertig geputzt war. Falls man immer noch nichts gegessen hatte, wurde dieses Essen zum Abendessen wieder aufgewärmt. Ich ass mein Essen nie auf, daher hatte ich oft über 24 Stunden nichts zu essen. Ich war es ja gewohnt, mit Hunger ins Bett zu gehen. Auch eine bevorzugte Strafe, wenn ich am Nachmittag zu lange auf dem Schulweg hatte, bekam ich zum Nachtessen Wasser und Brot, dies verweigerte ich immer. Einmal, so erzählte mir eine Praktikantin, dass ich mitten in der Nacht ins Badezimmer ging, weil ich so Hunger hatte, denn dort lag diese Scheibe Brot auf einem Regal. Mag mich noch an weitere Strafen erinnern, was das Essen am Tisch betraf. Ein Kind verweigerte immer die Suppe, daher musste jenes Kind regelmässig im Esszimmer in eine Ecke auf dem Boden sitzen, bis es die Suppe gegessen hatte. Ein anderes Kind, das auch oft im Visier der Heimtanten war, hatte die eine Hand beim Essen immer unter dem Tisch. Die Tante drohte ihr damit, wenn sie die Hand weiterhin unter dem Tisch liesse, dass sie im Keller eine Schraubzwinge hole und die Hand damit auf dem Tisch befestigte. Da dieses Kind stur blieb, holte die Heimtante tatsächlich eine Schraubzwinge und ein Brett und fixierte die Hand des Kindes mit dieser Schraubzwinge am Tisch fest.

Sehr viele Leute in Oberägeri wussten ganz genau, wie sie mit uns Kinder in den jeweiligen Kinderheimen damals umgingen. Keiner half uns, alle schauten weg.

Fortsetzung folgt …

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